FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Eine von hohem Niveau aus weiter aufgehellte Stimmung in den Industrieunternehmen des Euroraums konnte dem Euro keinen nennenswerten Auftrieb geben. Der auf einer Umfrage des Instituts IHS Markit basierende Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe stieg auf den höchsten Stand seit fast sechs Jahren.
Am Vortag hatte der Euro um rund ein Prozent zugelegt, nachdem der Berater des US-Präsidenten für handelspolitische Fragen, Peter Navarro, den Euro als "grob unterbewertet" bezeichnet hatte. Deutschland erschleiche sich dadurch "unfaire Handelsvorteile". Zudem warf Donald Trump China und Japan vor, ihre Währungen zu manipulieren. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Japans Regierungschef Shinzo Abe wiesen die Vorwürfe zurück.
Auch von Notenbankchef Haruhiko Kuroda kam Widerspruch. Die Bank of Japan sei nur der Preisstabilität verpflichtet. Die Entwicklung einer Währung müsse der der Volkswirtschaft insgesamt entsprechen. Experten sprachen in ersten Reaktionen davon, dass die Politik der Trump-Administration zum größten Risiko für die Zentralbank geworden sei. Premier Abe wird kommende Woche zusammen mit dem japanischen Finanzminister Taro Aso in die USA reisen und Donald Trump treffen.
Im weiteren Tagesverlauf werden noch Daten zur Industriestimmung, zum Arbeitsmarkt und zum Bausektor in den USA veröffentlicht. Am Abend steht zudem eine Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed an. Experten rechnen mit keiner Veränderung des Leitzinses. "Die Fed hat keinen Anlass, dem Markt irgendetwas anderes zu signalisieren, als das, was sie ihm seit Dezember vermittelt", schreibt Antje Praefcke, Expertin bei der Commerzbank (Commerzbank Aktie). Demnach ist die Wirtschaft auf Wachstumskurs, die Geldpolitik wird allmählich normalisiert, aber zunächst ist abzuwarten, wie die künftige US-Fiskalpolitik aussieht./tos/jkr
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