FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Der Euro wurde am Dienstag von zwei Seiten gestützt. Zum einen fielen Konjunkturdaten aus Deutschland und Frankreich besser aus als erwartet. Das Ifo-Geschäftsklima, Deutschlands wichtigstes Konjunkturbarometer, hatte sich nach fünf Rückgängen in Folge wieder aufgehellt. Ifo-Präsident Clemens Fuest sprach jedoch lediglich von einer Pause im Abschwung. Am Vortag hatten sehr schwache Wirtschaftszahlen bestehende Rezessionsängste verstärkt.
Unterstützung bekam der Euro auch durch den auf breiter Front schwächeren US-Dollar. Am Markt wurden schlechte Konjunkturdaten aus den USA als Grund genannt. Die Verbraucherstimmung hatte sich im September spürbar eingetrübt. Dem heimischen Konsum kommt gegenwärtig eine besonders hohe Bedeutung zu, weil der Handelskrieg zwischen den USA und China den Außenhandel stark belastet. Die Binnennachfrage gilt damit als Konjunkturstütze.
Deutliche Kursgewinne verzeichnete das britische Pfund. Auslöser war eine mit Spannung erwartete Entscheidung des Supreme Court. Das oberste Gericht des Königreichs erklärte die von der Regierung verhängte parlamentarische Zwangspause für rechtswidrig. Die Entscheidung schwäche Premierminister Boris Johnson innen- wie außenpolitisch erheblich, kommentierte Ökonom Marco Weber von Union Investment. "Der weitere Fortgang der Ereignisse und die Zukunft von Boris Johnson sind nun völlig offen."
Kritiker Johnsons hatten ihm vorgeworfen, die äußerst lange Zwangspause angesetzt zu haben, um die Möglichkeiten des Parlaments zu beschneiden, einen ungeordneten Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union zu verhindern. Die britische Wirtschaft stellt sich klar gegen einen Abschied aus der EU ohne Austrittsvereinbarung, weil dieser Weg als wirtschaftlich äußerst riskant gilt.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88153 (0,88343) britische Pfund, 118,45 (118,07) japanische Yen und 1,0878 (1,0891) Schweizer Franken fest. Die Feinunze (etwa 31 Gramm) Gold (Goldkurs) wurde am Nachmittag in London mit 1523 Dollar gehandelt. Das war knapp ein Dollar mehr als am Vortag./bgf/he
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