Noch immer tut sich Deutschland schwer mit der Digitalisierung. Zu fremd ist die Innovationskultur, zu schnell der Zyklus der Zerstörung. Wir müssen uns zunächst eine Frage stellen: Was wollen wir? Ein Gastbeitrag.
Das Jahr 2016 war erneut kein Glanzpunkt der Digitalisierung. Die politische und die industrielle Welt waren voller hehrer Absichten, keine Frage. Kein Tag verging, ohne dass jemand Wichtiges verkündete, dass jetzt mal die Digitalisierung käme. Oder dass jemand Älteres Wichtiges sagte, dass die Digitalisierung wohl zumindest nicht mehr wegginge. So viel scheint also inzwischen klar zu sein. Technikhistorisch übrigens wunderbar exakt nur knapp 25 Jahre nach Erfindung des kommerziellen Internets. Technik braucht meist eine Generation, um in der Masse anzukommen.
Aber in den Formulierungen wie in den ersten Gehversuchen der großen Instanzen war schnell zu merken, dass wir in vielen Strukturen noch recht weit am Anfang stehen. Unsere Mechanismen, unsere Innovations- und technologiepolitischen Reaktions- und Gestaltungsmuster sind eben auf Großtechnologien, auf Dax-Konzerne, auf Atomkriege und Kampfjets voreingestellt, wo jede Schraube und jede Formulierung etliche Iterationen durchlaufen müssen. Damit scheinen wir auf einige Aspekte der Digitalisierung strukturell nicht gut vorbereitet zu sein. Sehr hohe Innovationsgeschwindigkeiten, hohe Flexibilität und Dynamik der Geschäftsmodelle zu Technologien, hohe „burn rates“, systematisches Versagen als gelobte Geschäftspraxis, hohe Grade Selbstorganisation und Dezentralität – das liest sich wie der Katalog dessen, was klassische deutsche Ingenieurs- und Industrietugenden eben nicht beinhalten.Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.