Die Chefin von Indiens größter Bank sucht deutsche Mittelständler. Arundhati Bhattacharya erklärt, wie Indien eine modernere Industrie aufbauen will und welche Probleme das Land zu lösen hat.
WirtschaftsWoche: Frau Bhattacharya, Sie leiten Indiens größte Bank, andererseits grassiert im Land Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Muss der Staat die Gleichberechtigung fördern und Frauen besser schützen?
Arundhati Bhattacharya : Wir müssen die Wurzel dieses Übels bekämpfen. Sie liegt im rasanten Zuzug der Landbevölkerung in die Städte, wobei viele auf der Strecke bleiben und in die Kriminalität rutschen. So entsteht ein großes Problem für die öffentliche Sicherheit, das sich nicht nur mit mehr Polizei lösen lässt. Die Regierung muss dafür sorgen, dass die ländlichen Zuwanderer produktive Mitglieder der Gesellschaft werden und insbesondere Jugendliche ihre hohen Erwartungen an das Leben besser erfüllen können.
Was tut Ihre Bank, um Frauen zu fördern?
Unsere Mitarbeiter erhalten zwei Jahre unbezahlte Freistellung für die Erziehung von Kindern und die Pflege von Familienangehörigen. Das gilt auch für alleinstehende Männer. In indischen Familien sind Mütter hauptverantwortlich für Erziehung, Haushalt und Pflege älterer Angehöriger, das wird sich so schnell nicht ändern. Zudem stehen sie nach der Grundschulzeit der Kinder unter Druck, eine gute Oberschule zu organisieren, da das indische Bildungssystem stark von Wettbewerb geprägt ist. Für diese Aufgaben brauchen Frauen Zeit, die der Arbeitgeber ihnen gewähren sollte.
Auf der neuen indischen Regierung unter Narendra Modi lasten hohe Erwartungen für Wachstum und Reformen. Kann der Premierminister diese erfüllen?
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