Deutsche Post auf Rekordkurs
Dienstag, 08.11.2016 12:47 von | Aufrufe: 1881

Deutsche Post: Rekordquartal dank Online-Handel und höherem Briefporto

Deutsche Post auf Rekordkurs - © Jarretera istockphoto.com

Frank Appel, Vorstandschef der Deutschen Post, zeigt sich zufrieden. "Wir sind auch mit wenig konjunkturellem Rückenwind erfolgreich", verkündet er in einer Konzernmeldung. Die Zahlen eines weiteren Rekordquartals sprechen für sich und übertreffen sogar die Erwartungen der Analysten. Vor Zinsen und Steuern erzielte die Deutsche Post im dritten Quartal einen Gewinn (Ebit) von 755 Millionen Euro, fast viermal so viel wie im Vorjahr. Unter dem Stich kann der Konzern einen Gewinn von insgesamt 618 Millionen Euro verbuchen, rund zwölfmal so viel wie im dritten Quartal 2015. Der Umsatz sank hingegen um 3,9 Prozent von 14,4 auf 13,9 Milliarden Euro. Gründe hierfür seien laut Konzernangaben in den Währungseffekten, den niedrigen Zuschlägen beim Treibstoff und dem geänderten Ausweis von Umsätzen in einem großen Kundenvertrag zu finden. Bereinigt um diese Effekte hätte der Umsatz um 2,4 Prozent zugelegt.

Starker Sommer und aussichtsreicher Winter

Die Deutsche Post habe mit diesem Ergebnis "das operativ stärkste Quartal seiner Geschichte" verzeichnet, teilte Appel am Dienstag mit. Dazu konnte insbesondere die Porto-Erhöhung innerhalb Deutschlands zum Jahreswechsel beitragen. Statt 62 Cent kostet das Massenprodukt Standardbrief nun 70 Cent, die stärkste Preiserhöhung seit knapp 30 Jahren. Doch nicht nur die gestiegenen Gebühren für den Postversand sorgten für den enormen Erfolg im dritten Quartal, auch der boomende Online-Handel spielt dem Bonner Konzern in die Karten. Namenhafte Internet-Händler wie Zalando und Amazon greifen auf die Deutsche Post zurück und lassen die Kassen des Transportdienstleisters klingeln. "Wir sind auf gutem Wege, unsere ambitionierten Ziele für 2016 und darüber hinaus zu erreichen", kündigte Appel weiter an. Im anstehenden Weihnachtsgeschäft rechnet der Konzern mit der Erreichung weiterer Spitzenergebnisse. Finanzchefin Melanie Kreis stellte in einem Reuters-Interview kürzlich in Aussicht, dass die Deutsche Post in Deutschland vor Weihnachten mehr als acht Millionen Pakete am Tag ausliefern wird. Die Gewinnprognose für das aktuelle Geschäftsjahr wurde nun dementsprechend bekräftigt. Der Konzern erwartet für 2016 die Steigerung des Ebits von 3,4 auf 3,7 Milliarden Euro.

Erholung in der Frachtsparte

Noch vor einem Jahr hatte die Deutsche Post aufgrund hoher Abschreibungen auf eine fehlgeschlagene Umstellung der Software im Frachtgeschäft einen operativen Verlust von 337 Millionen Euro in Kauf nehmen müssen. Doch die Sanierung des einstigen Sorgenkinds machte sich bezahlt, so dass die Frachtsparte im vergangenen Quartal einen operativen Gewinn von 63 Millionen Euro erzielte. Ähnlich positive Ergebnisse wurden auch in der Sparte der Lieferkettenlogistik erreicht. Nach dem Wegfall der Umbaukosten aus dem dritten Quartal 2015 konnte das Ebit um 36 Prozent auf 137 Millionen Euro gesteigert werden. Lediglich der langjährige Erfolgstreiber DHL Express konnte seinen Gewinn im vergangenen Quartal nicht erhöhen. Aufgrund eines Sondereffektes aus dem Vorjahr sank das Ebit um knapp acht Prozent auf 336 Millionen Euro.

Positive Stimmung am Markt

Am Dienstagvormittag legte die Aktie der Deutschen Post zu und notiert zum Mittag mit 1,4 Prozent im Plus. Im kaum veränderten DAX kletterte die Aktie an die Spitze und ist mit einem Kurs von 28,63 Euro nur noch knapp entfernt von ihrem Jahreshoch von 29 Euro Anfang September. Nach der Vorlage der Geschäftszahlen für das dritte Quartal belassen die Analysten der Commerzbank und des Bankhaus Lampe ihre Einstufung auf "Buy" mit einem Kursziel von 33 bzw. 32,50 Euro.

 

 


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