Hamburg (Godmode-Trader.de) - In den letzten Wochen sind die Ölpreise langsam wieder gestiegen. Hier macht sich aus Sicht von Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt bei der Hamburg Commercial Bank ein gewisser Konjunkturoptimismus bemerkbar, der mit besser als erwarteten Wirtschaftsdaten aus den USA zu tun habe, darunter die Arbeitsmarktdaten sowie die ISM-Einkaufsmanagerindizes. „Gleichzeitig verbreitete sich die Hoffnung, die USA und China würden sich bald auf ein Teilabkommen einigen, dessen wichtigster Bestandteil ein sukzessiver Abbau der in den letzten Jahren aufgebauten Zollschranken werden würde“. Die von einem Rekord zum nächsten eilenden Aktienmärkte hätten die Ölpreise ebenfalls unterstützt.
Saudi-Arabien dürfte sich ob dieser Entwicklung freuen, immerhin will Riad Anteile am Staatsunternehmen Saudi Aramco verkaufen resp. an die Börse führen. Der Ölpreis spielt dabei eine wichtige Rolle. Bis zum 4. Dezember wird die sog. Marketingphase dauern, um die Kaufabsichten der Anleger einschätzen zu können. Unmittelbar danach soll der Ausgabepreis bekannt gegeben werden. Die Bewertungen von verschiedenen Analystenhäusern schwanken nach Angaben der Commercial Bank zwischen 1,3 und 2,3 Bio. US-Dollar. Die hohe Bandbreite hat ihren Grund in den unterschiedlichen Prognosen der Ölpreisentwicklung.
Der IPO dürfte indirekt auch bei der OPEC-Sitzung am 5. Dezember, ein Tag nach dem Ende der Marketingphase, eine signifikante Rolle spielen, erwartet de la Rubia. Saudi-Arabien werde es wichtig sein, eine disziplinierte OPEC zu zeigen, die in der Lage sei, den Preis in einer gewissen Bandbreite zu stabilisieren und einen Absturz zu verhindern. „Dies spricht dafür, dass man das derzeitige Abkommen zumindest noch verlängern kann, auch wenn sich gerade bei den Nicht-OPEC-Mitgliedern der Allianz OPEC+ zunehmend Unmut breit machen dürfte, dass man bei der Förderung limitiert wird“.
