Betriebsratschef Osterloh zeigt sich überrascht über die Untersuchungshaft des beurlaubten Audi-Bosses – und stützt zugleich Konzernchef Diess.
Nach VW-Vorstandschef Herbert Diess stärkt nun auch Konzernbetriebsratschef Bernd Osterloh dem in Untersuchungshaft befindlichen, beurlaubten Audi-Boss Rupert Stadler den Rücken. „Mich hat die U-Haft sehr überrascht“, sagte Osterloh im Gespräch mit dem Handelsblatt. „Für Herrn Stadler gilt solange die Unschuldsvermutung, bis das Gegenteil bewiesen ist. Da sind jetzt die Ermittlungsbehörden am Zug.“
Stadler sitzt seit Mitte Juni in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft München II beschuldigt ihn, Händler und Kunden betrogen zu haben, indem er auch nach Bekanntwerden des Dieselskandals Mitte September 2015 weiter manipulierte Fahrzeuge verkaufen ließ.
Außerdem soll der 55-Jährige im Begriff gewesen sein, auf einen Beteiligten im Dieselskandal einzuwirken. Das werteten die Ermittler als Verdunkelungsgefahr und setzten ihn daraufhin fest. Sein Verteidiger hat mittlerweile Haftbeschwerde eingelegt, die beim Landgericht München liegt.
Stadler selbst hatte in der Untersuchungshaft zunächst mehrfach gegenüber den Anklägern ausgesagt. Nun schweigt er aber. „Zuletzt war er nicht mehr bereit, Angaben zu machen“, so eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Bislang hat Stadler stets seine Unschuld beteuert.
Osterloh zeigte sich erstaunt über Stadlers Untersuchungshaft. „Ich weiß nicht, was die Staatsanwaltschaft hat. Ich habe da ja keine Akteneinsicht.“ Ähnlich hatte sich auch schon VW-Chef Diess geäußert. Diess, der angetreten ist, den Kulturwandel bei dem angeschlagenen Konzern einzuleiten, hatte die Ermittlungen gegen Stadler für „nicht nachvollziehbar“ erklärt. Er habe Stadler als „Problemlöser“ erlebt.
Gerade diese Rolle wirft ihm die Staatsanwaltschaft jedoch vor: Stadler soll das Problem strenger Abgasvorschriften durch Betrug gelöst haben – zugunsten besserer Verkaufszahlen.
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