Das ZEW-Barometer übertrifft alle Erwartungen. Der Euro legt deutlich zu, der Dax schießt über die 7.700-Punkte-Marke. Die Aktien der deutschen Versorger geraten dagegen unter die Räder.
Ein unerwartet deutlicher Anstieg des ZEW-Konjunkturindex hat am Dienstag die Anleger am Aktien- und Devisenmarkt zunächst zu Käufen angeregt. Der Euro weitete seine Gewinne auf 1,3370 von 1,3350 Dollar (Dollarkurs) aus. Der Dax behauptete zunächst das kurz vor der Veröffentlichung erreichte Niveau von 7695 Zählern, legte an Mittag aber nochmal deutlich zu. Zuletzt notierte der Leitindex 1,15 Prozent auf 7715 Punkte im Plus.
"Die Zahlen sind erfreulich, zumal die positive Konsensschätzung noch deutlich übertroffen werden konnte", erklärte Helaba-Analyst Ralf Umlauf. Zwar habe der Rückgang der Lageeinschätzungen enttäuscht - er war mit 5,2 Punkten statt der erwarteten 9,0 Zähler - gekommen. Doch liefere der Mittelwert aus beiden Komponenten eine sehr freundliche Indikation für das Ifo-Geschäftsklima, das am Freitag zur Veröffentlichung ansteht. "Die Erwartungen einer wirtschaftlichen Erholung nach dem schwachen Schlussquartal 2012 werden unterstützt", erklärte Umlauf. Deutschland sollte insofern eine Rezession vermeiden können.
Der Bund-Future drehte nach den Zahlen leicht in Minus und notierte mit 142,70 Punkten fünf Ticks im Minus.
Unter den Einzelaktien sorgten vor allem die Nebenwerte für Gesprächsstoff: Der Dortmunder Baustoff-Milliardär Albrecht Knauf hat sich für mehr als 70 Millionen Euro bei Klöckner & Co eingekauft. Sein Unternehmen Knauf Interfer will im Stahlhandel auf Wachstumskurs gehen. Die Aktien verteuerten sich im MDax um bis zu den 9,4 Prozent auf 10,29 Euro, den höchsten Stand seit knapp zehn Monaten. "Die Aktien sind sehr preiswert, daher kommt ein solcher Schritt nicht überraschend", sagt Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research. Ob dies allerdings der Auftakt zu einer Übernahme von Klöckner & Co sei, bleibe abzuwarten.
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