Umbruch bei der Commerzbank
Freitag, 09.09.2016 11:33 von | Aufrufe: 1892

Commerzbank im Wandel: Mittelstandssparte bald aufgespalten?

Umbruch bei der Commerzbank - © Vytautas Kielaitis Shutterstock.com

Kaum hat Martin Zielke das Runder in der Hand, holt er auch schon zu seinem ersten Schlag aus: Im Rahmen der gegenwärtig stattfindenden Strategieüberprüfung liegt der Fokus auf der Umgestaltung des Firmenkundengeschäfts. Nachdem sich Zielke bei einer Branchentagung in der letzten Woche noch bedeckt hielt und seine Pläne erst intern besprechen wollte, berichtet das Handelsblatt am heutigen Freitag unter Berufung auf mehrere in die Überlegungen involvierte Personen über eine mögliche Aufspaltung der schwächelnden Mittelstandssparte. Eine Sprecherin der Bank wollte sich nicht zu dem Bericht äußern.

Aufteilung der Mittelstandskunden

Dem Handelsblatt zufolge plant Zielke das bisher gebündelte Geschäft mit dem Mittelstand aufzuteilen. Während kleinere Mittelstandskunden künftig in den Zuständigkeitsbereich der Privatkundensparte unter der Leitung von Vorstand Michael Mandel fallen sollen, erfolgt die Betreuung größerer Mittelständler durch den Kapitalmarktvorstand Michael Reuther. Von den neuen Strukturen verspricht sich die Commerzbank enorme Einsparungen im Backoffice und würde es damit der Konkurrenz gleichtun. Schon seit Langem unterstehen Mittelstandskunden mit kleineren Umsätzen bei der Deutschen Bank dem Privat- und Firmenkundensegment. In der Mittelstandsparte der Commerzbank sind gegenwärtig rund 5700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, was mehr als 10 Prozent der Belegschaft entspricht. Nach eigenen Angaben betreut die zweitgrößte deutsche Bank insgesamt etwa eine Millionen Geschäfts- und Firmenkunden. Die Umgestaltung könnte zu einem Abbau von mehr als 1000 Stellen führen.

Auch Investmentbanking soll verkleinert werden

Anstelle des Wertpapiergeschäfts sollen Unternehmenskunden in der Kapitalmarktsparte zukünftig stärker in den Fokus rücken. Die Reduzierung des Handels soll insbesondere die damit verbundenen Risikopositionen deutlich verkleinern. Im Bereich des Investmentbankings ist die Bedeutung der Commerzbank vor allem bei den Eigenkapitalprodukten abnehmend. Bereits im Frühjahr kam es zum Rückzug aus einigen Teilbereichen wie zum Beispiel der Wertpapierleihe. Eine endgültige Entscheidung bezüglich der Umstrukturierungsmaßnahmen sei jedoch noch nicht getroffen, es handele sich lediglich um eine favorisierte Option.  

Was wird aus Mittelstandsvorstand Beumer?

Gegenwärtig steht das Mittelstandsgeschäft der Commerzbank noch unter der Leitung von Markus Beumer, der noch vor kurzem als aussichtsreicher Kandidat für die Nachfolge des ehemaligen Vorstandschefs Martin Blessing gehandelt wurde. Doch es scheint als ließen Zielkes Pläne keinen Platz mehr für den einstigen Hoffnungsträger, der noch im vergangenen Jahr einen neuen Fünfjahresvertrag abgeschlossen hatte. Gegenwärtig arbeite Beumer noch aktiv an der Umstrukturierung mit, doch über sein weiteres Verbleiben bei der Bank seien noch keine Entscheidung getroffen worden. Ein Ausscheiden Beumers sei laut Bericht jedoch nicht unwahrscheinlich. Eine friedliche Lösung sollte dabei insbesondere im Sinne der kriselnden teilverstaatlichten Bank und ihren Aktionären liegen. 

 

 


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