Die chinesischen Behörden retten eine marode Firma nach der anderen. Anleger freut das: Ihre Anleihen werden so in jedem Fall bedient. Doch birgt die Praxis enorme Risiken. Nicht nur Chinas Wachstum steht auf dem Spiel.
Das chinesische Finanzsystem ist ein kuscheliger Ort für Bankmanager. Sie konnten bisher fast beliebige Risiken eingehen, ohne wirklich einen Ausfall fürchten zu müssen. Die Ereignisse der vergangenen Tage haben das erneut bewiesen. In den vergangenen Wochen zeichnete sich zunächst der Ausfall eines ziemlich gammeligen Wertpapiers ab: Das Produkt „Kredit so sicher wie Gold (Goldkurs) – Premiumfonds“ muss Ende des Monats Geld an die Anleger ausschütten, ist jedoch praktisch insolvent. Doch nun hat eine Provinzregierung den 360 Milliarden schweren Anleihe-Fonds gerettet.
Ökonomen sehen in diesem Verhalten erhebliche Gefahren für das chinesische Wirtschaftssystem. „Die Gebietskörperschaften haben bereits zahlreiche Firmen durch direkte Überweisungen gerettet, um eine Insolvenz an ihrem Standort zu vermeiden“, sagt Ökonom Zhang Zhiwei von dem Brokerhaus Nomura (Nomura Aktie). „Aufsichtsbehörden haben es zudem toleriert, dass der graue Kapitalmarkt sich enorm ausgedehnt hat.“
Anstatt die Anleger jetzt an den Verlusten zu beteiligen, retten sie jedoch ein fragwürdiges Produkt nach dem anderen – im Sinne sozialer und finanzieller Stabilität. „Doch am Ende schafft das Sorglosigkeit und moralische Gefahren”, sagt Zhang.
Dabei wären die Anleger eigentlich selbst schuld, wenn sie auf Miesen sitzenbleiben. Das jüngst gerettete Wertpapier hat zehn Prozent Rendite ohne Risiko versprochen – zu schön, um wahr zu sein, zumindest ohne das magische Eingreifen der Behörden.
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