Der Verband der Chemischen Industrie muss seine Prognosen mindern: Er rechnet für 2013 nur noch mit einem Umsatzplus von 0,5 Prozent – und bald beginnen die Tarifverhandlungen mit den Gewerkschaften.
Die Chemiebranche muss wegen schwacher Auslandsgeschäfte und fallender Chemikalienpreise erneut einen Gang zurückschalten. Deutschlands drittgrößter Industriezweig nach Autobranche und Maschinenbau senkte am Mittwoch zum dritten Mal in Folge seine Prognose für die Umsatz- und Preisentwicklung im Gesamtjahr. „Die Dynamik im Chemiegeschäft ist weiterhin gering und das Rückschlagpotenzial hoch“, erklärte der Verband der Chemischen Industrie (VCI) in Frankfurt.
Der Branchenverband erwartet für 2013 nun einen Rückgang der Preise um ein Prozent und deshalb nur noch einen Zuwachs des Branchenumsatzes von 0,5 Prozent auf 187,7 Milliarden Euro. Bisher war mit einem einprozentigen Umsatzanstieg bei rückläufigen Preisen um 0,5 Prozent gerechnet worden.
Der VCI hatte die Erwartungen für dieses Jahr bereits im Juli und September gesenkt. Wie bisher geht der Verband aber von einem Anstieg der Chemikalienproduktion um 1,5 Prozent aus. Die Chemieindustrie sei verhalten in die zweite Jahreshälfte gestartet, erklärte VCI-Präsident und Merck-Chef Karl-Ludwig Kley: „Im Gegensatz zum bisherigen Jahresverlauf gingen erstmals die Auslandsumsätze zurück.“ Das bestätige die Einschätzung, dass die Erholung der Weltwirtschaft noch auf wackligen Beinen stehe.
Die Anlagen der Firmen waren im dritten Quartal im Schnitt zu 84,2 Prozent ausgelastet. Sorgen machten den Unternehmen die zuletzt gestiegenen Preise für wichtige Rohstoffe wie Nafta. Da zugleich im dritten Quartal die Preise mancher Basischemikalien sanken, kamen die Renditen der großen Basischemieanlagen (Cracker) unter Druck.
Im Dezember beginnen die Chemietarifverhandlungen
Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.