Neun Jahre an der Spitze der Londoner Börse sind genug: Xavier Rolet kündigt seinen persönlichen Brexit an. Der Franzose verlässt Ende kommenden Jahres die LSE. Die Suche nach einem Nachfolger soll in Kürze beginnen.
Der Chef der London Stock Exchange will nicht mehr. Xavier Rolet werde Ende 2018 abtreten, teilte die Börse am Donnerstag mit. Ein Nachfolger werde gesucht.
Der Franzose verabschiedet sich mit blendenden Zahlen: Zwischen Januar und Ende September kletterte der Konzerngewinn um fast ein Fünftel auf 1,43 Milliarden Pfund. Auf das dritte Quartal entfiel ein Gewinn von 486 Millionen Pfund – ein Plus von 17 Prozent. Am stärksten wuchs die Clearing-Tochter LCH mit 26 Prozent.
Der Kauf von LCH im Jahr 2012 war wohl Rolets beste Entscheidung. Das weltgrößte Clearinghaus dominiert das boomende Geschäft mit in Euro gehandelten Derivaten. Rolets Erbe ist allerdings in Gefahr: Politiker und Aufseher auf dem Kontinent würden das Geschäft nach dem Brexit gern in die Eurozone holen. Er wehrt sich vehement dagegen. Sein Argument: Der Markt würde fragmentiert, die Kosten für Käufer und Verkäufer steigen.
Rolet kam 2009 von Lehman Brothers zur Londoner Börse, nachdem die US-Investmentbank kollabiert war. Mit seinem Gespür für Markttrends und Mut zu großen Deals krempelte Rolet das Unternehmen um. Als Erstes kaufte er eine IT-Firma in Sri Lanka, denn Technologie ist der Schlüssel im modernen Börsenhandel. Durch weitere Zukäufe erschloss er systematisch neue Geschäftsfelder: Heute ist die LSE nicht mehr nur im Aktienhandel aktiv, sondern auch im Datengeschäft und Clearing.
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