Sitz der HSH Nordbank im Hamburg (Symbolbild).
Dienstag, 07.02.2017 12:24 von | Aufrufe: 159

Chef der HSH Nordbank sieht Kaufinteresse aus Asien

Sitz der HSH Nordbank im Hamburg (Symbolbild). © Stuart Franklin / Staff / Getty Images News / Getty Images

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die zum Verkauf stehende HSH Nordbank könnte in asiatische Hände kommen. "Ich glaube, dass es Interessenbekundungen aus Asien geben wird", sagte Bankchef Stefan Ermisch am Montagabend vor Journalisten in Frankfurt. Er hält Bieter aus China für möglich, die ein Finanzierungsstandbein in Europa aufbauen wollten. Es gebe solche Überlegungen, führte Ermisch aus.

Die HSH Nordbank war während der Finanzkrise in eine Schieflage geraten und ächzt bis heute unter einem Berg fauler Schiffskredite. Der Staat musste damals einspringen und stützte die Bank mit einer milliardenschweren Garantie. Auf Druck der EU müssen sich die Besitzer - die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein - bis Anfang 2018 von der HSH Nordbank trennen.

Es habe Gespräche in "Amerika, Europa und Asien" gegeben, sagte Ermisch ohne Details zu nennen. Er erwarte "einige Interessenbekundungen" aus allen Regionen. Die Bank sei mit ihrem starken Deutschland-Fokus für diejenigen Investoren interessant, die sich längerfristig hierzulande engagieren wollten. Zudem seien die Preise gerade "spottbillig" für internationale Käufer. "Das reizt schon den einen oder anderen."

Die Politik hat auch eine deutsche Lösung ins Spiel gebracht mit der NordLB. Ob die Landesbank aus Hannover aber tatsächlich an dem Verkaufsprozess teilnimmt, ist offen. Auch Ermisch wollte sich dazu nicht äußern. Angesprochen auf eine Bankenkonsolidierung in Deutschland meinte er allerdings: "Das tut Not."

Schwierig wird der Verkauf durch die faulen Schiffskredite, die in der sogenannten Abbaubank gebündelt sind. Diese lägen dort bis heute "wie Blei", sagte Ermisch. Davon abgegrenzt ist die profitable Kernbank, die laut Ermisch im vergangenen Jahr ein "super Neugeschäft" gemacht habe. Geplant ist der Komplettverkauf beider Säulen. "Es wird kein Rosinenpicken geben", sagte Ermisch. Allerdings seien alternative Szenarien denkbar, etwa ein Konsortium aus Käufern für die zwei Teile.

Bis zum 27. Februar können Investoren ihr Interesse an der HSH Nordbank bekunden. Ab dem 31. März werden dann unverbindliche Angebote angenommen - am Vortag wird die Bank ihre Geschäftszahlen für das vergangene Jahr bekanntgeben. Es folgen die genauere Prüfung der Bücher durch die Interessenten und Verhandlungen. Bis zum 28. Februar 2018 muss dann der Kaufvertrag unterzeichnet werden. Unklar ist, mit welchen Belastungen der Steuerzahler angesichts der gegebenen Garantien rechnen muss./das/zb/fbr


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