OSNABRÜCK (dpa-AFX) - CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn hat dem SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz Widersprüche bei dessen Kritik an zu hohen Manager-Vergütungen vorgehalten. "Gegen Boni wettern, aber üppigen Zahlungen für Parteifreunde zustimmen - das passt nicht zusammen", sagte der Staatssekretär im Bundesfinanzministerium der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag). Er bezog sich auf die Zahlung des VW-Konzerns von mehr als zwölf Millionen Euro an die aus dem Firmenvorstand scheidende Juristin Christine Hohmann-Dennhardt (SPD). Niedersachsens SPD-geführte Regierung ist im genehmigenden Aufsichtsrat vertreten, unter anderen durch Ministerpräsident Stephan Weil.
Schulz hatte gerade erst hohe Bezüge von Managern heftig gescholten. "Wenn ein Konzernchef in Deutschland einen ganzen Konzern durch seine Fehlentscheidungen zum Wanken bringt, kriegt er anschließend auch noch Boni dafür", klagte Schulz in der ARD-Talkshow "Anne Will". "Und wenn eine Verkäuferin durch einen kleinen Fehler auffällt, wird sie rausgeschmissen."
Sozialdemokraten und Gewerkschaften hätten in den Aufsichtsgremien von VW die Mehrheit, sagte Spahn. "Was sollen die Deutschen davon halten, wenn Schulz zeitgleich üppige Bonus-Zahlungen für Manager beklagt." Nach Ansicht Spahns ist "bei vielen Auftritten von Herrn Schulz die Grenze zur Hybris fließend".
Die Union ist alarmiert, weil Schulz' Kanzlerkandidatur der SPD immer stärkeren Aufwind beschert. Sie legte danach in mehreren Umfragen zu, zuletzt in der Sonntagsfrage des ARD-Deutschlandtrends um acht Punkte auf 28 Prozent - den besten Wert der Wahlperiode in dieser Umfrage./and/DP/zb
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