Die Hochtief-Aktie lebt, das Unternehmen stirbt, die Belegschaft ist frustriert. Ein Jahr unter Vorstandschef Marcelino Fernández lässt ahnen, was der spanische Großaktionär ACS mit dem Bauriesen wirklich vor hat.
Stilfragen spielen auch in der rustikalen Baubranche eine Rolle. Kurz vor Angebotsabgabe und ohne handfesten Grund Partner hängen zu lassen, „das ist schlechter Stil“, schimpft ein Bauverbands-Funktionär – und kritisiert damit den Branchenführer Hochtief.
Er spielt auf einen für die Essener peinlichen Vorgang an, über den die Branche spricht. Die Spezialtiefbau-Truppe von Hochtief wollte mit einem südafrikanischen und einem niederländischen Unternehmen die neuen Kaianlagen des Tiefseehafens Walvis Bay in Namibia bauen. „Ein hübscher Auftrag mit rund 200 Millionen Euro Auftragsvolumen“, sagt ein Hochtiefler. Im Frühjahr lag das Okay der internen Auftragskommission vor. Doch auf den letzten Drücker sagte Vorstandschef Marcelino Fernández plötzlich „no“ und verweigerte die bei internationalen Geschäften unverzichtbare Patronatserklärung, die Parent Company Guarantee (PCG), mit der sich die Geschäftspartner absichern.
Offenbar zählt das südliche Afrika nicht mehr zu den Zielmärkten, auf die Fernández setzt. Wäre das den Ebenen darunter klar gewesen, „hätten wir uns viel Hirnschmalz und Zeit sparen können“, klagt ein spürbar fassungsloser Hochtief-Mann: „Auf den letzten Metern hat Fernández uns ausgebremst. Das Projekt war durch alle Instanzen durch.“ Die Niederländer und Südafrikaner standen plötzlich ohne Partner da und die international angesehenen Hochtief-Spezialisten wie dumme Jungs.
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