In Tschechien erweckt Neil Eamonn Smith die vergessene Zweirad-Marke Cezeta mit E-Motor zu neuem Leben. Doch das Geschäft ist alles andere als einfach.
Die in Terrakotta-Rot und Ocker gestrichene Fabrikhalle am Rand der tschechischen Industriestadt Proßnitz (Prostějov) passt zu dem Produkt, das in der historischen Halle aus dem frühen 20. Jahrhundert montiert wird. In dem Industriehof befindet sich die Manufaktur der wieder auferweckten tschechischen Motorrollermarke Cezeta.
Hinter dem knallroten Tor, der Markenfarbe der einstigen Rollermarke aus den Fünfziger- und Sechzigerjahren, geht es jedoch überhaupt nicht nostalgisch zu. Denn die im historischen Design in Handarbeit angefertigten Fahrzeuge werden im Gegensatz zum Original mit einem Elektromotor ausgerüstet.
Für Neil Eamonn Smith ist die blitzblank saubere Halle seiner Firma in dem trostlosen Industriegebiet in Proßnitz wie ein Wohnzimmer. Der gebürtige Brite, der bereits in den Neunzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts nach Tschechien auswanderte, ist stolz auf seine Roller. Fast zärtlich streicht er über den Lack und das Chrom der Zweiräder. „Ich liebe Motorroller“, sagt der 52-Jährige und lacht.
Die Form der Cezeta erinnert an einen Torpedo. Das elektrische Zweirad ist so pfeilschnell, wie es aussieht: von null auf fünfzig Stundenkilometer in kaum mehr als drei Sekunden. Die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 115 Kilometern pro Stunde. Das extravagante Design aus der kommunistischen Ära besitzt einen großen Vorteil. Die 165 Kilogramm schwere Batterie hat in dem Corpus ausreichend Platz. „Die Batterie ist teuer. Ein Drittel der Kosten geht dafür drauf“, sagt Smith.
Cezeta hatte zwischen 1957 und 1962 über 100.000 Roller in der damaligen Tschechoslowakei verkauft. Rund 500 Originale auf zwei Rädern fahren noch zwischen Prag und Brünn. Sie sind Teil des industriellen Stolzes des Landes.
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