Eine goldene Bitcoin-Münze.
Freitag, 30.09.2022 14:54 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 1166

Bitcoin und Co.: Zunehmende Regulierung: Sind Kryptowährungen in Gefahr?

Eine goldene Bitcoin-Münze. © bodnarchuk/iStock Editorial / Getty Images Plus/Getty Images http://www.gettyimages.de

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Das wichtigste Merkmal von Kryptowährungen ist ihre Dezentralität – eigentlich: Doch weltweit nehmen die Regulierungen von digitalen Währungen zu. Bedeutet das ihr Ende?

Kryptowährungen sind hierzulande längst kein Hype mehr. In den vergangenen Jahren haben sich Digitalwährungen in den Köpfen der Deutschen etabliert. So zeigt etwa der von KuCoin veröffentlichte Bericht „Into The Cryptoverse 2022 Germany Report“ auf, dass 44 Prozent der Deutschen in Kryptowährungen investieren wollen. Anlegern, denen ein direkter Kauf von Bitcoin, Ethereum oder Ripple zu riskant ist, bieten sich mittlerweile viele weitere Optionen an. So können Investoren auch über die traditionelle Börse ihr Portfolio mit Krypto-Fonds oder -ETFs diversifizieren. Sind Kryptowerte so ausgestaltet, dass sie eindeutig als Wertpapiere, Vermögensanlagen oder Investmentvermögen und nicht als Ware einzuordnen sind, unterliegen sie damit auch der deutschen Bankenaufsicht, kurz Bafin. Aufschluss gibt im Zweifel das Kreditwesengesetz.

Anderswo ist es jedoch nicht so eindeutig, ob oder wann Kryptowährungen als Wertpapier gelten und damit reguliert werden. So schwelt in den Vereinigten Staaten schon länger der Streit darüber, ob eine Kryptowährung überhaupt als zu regulierendes Wertpapier zu definieren ist. Der Fall Sec versus Ripple greift genau diese Frage auf und soll bald Klarheit schaffen. Gestritten wird über den XRP-Token, hinter dem das amerikanische Technologieunternehmen Ripple Lab steht. Die Börsenaufsichtsbehörde Sec wirft Ripple Lab vor, unerlaubt mit einem nicht registrierten Wertpapier gehandelt zu haben. Der Vorwurf wäre aber nur dann begründet, sollte das Gericht entscheiden, dass XRP tatsächlich als Wertpapier einzuordnen ist. Eine solche Einordnung wird in den Vereinigten Staaten mithilfe des sogenannten Howey Test vorgenommen. Der setzt für klassische Wertpapiere etwa eine zentrale Instanz voraus, die das Unternehmen verantwortet und den Preis durch ihre Handlungen mitbestimmt. Das Urteil, das für die kommenden Wochen angekündigt ist, könnte, sofern es zugunsten der Aufsichtsbehörde ausgeht, weitreichende Folgen für Investoren und Emittenten haben: viele weitere Krypto-Projekte, unter anderem auch Ethereum, drohen in diesem Falle Klagen.

Auch in Asien nimmt die Regulierung von Kryptowährungen zu. Zwar ist China der weltweit größte Produzent für Bitcoins. Dennoch traut die chinesische Regierung der digitalen und dezentralen Währung nicht – den Handel mit Bitcoins hat sie sogar verboten. Für mehr Rückverfolgung und Kontrollen hat China andere Pläne: eine eigene nationale Kryptowährung, den digitalen Yuan. Von der ursprünglichen Idee – einer digitalen Währung, die ohne Notenbank und Staat auskommt – bleibt da nicht mehr viel übrig.

(ner)


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