Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Noch immer hat sich der Baumwollpreis nicht nachhaltig von seinem Absturz in der ersten Maihälfte erholt. Die Gründe, die damals innerhalb weniger Tage zu dem Absacken von 79 US-Cent auf rund 65 US-Cent je Pfund und damit auf den niedrigsten Stand seit Sommer 2016 geführt hatten, sind weiterhin intakt. So ist der Handelskonflikt zwischen dem wichtigsten Baumwollexporteur der Welt, den USA, und dem mit Abstand größten Baumwollverarbeiter, China, dessen Lösung im April greifbar schien, nicht aus der Welt, wie Commerzbank-Analystin Michaela Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Dazu dürfte die globale Produktion 2019/20 höher als im Vorjahr sein. Insbesondere in den USA dürfte mehr geerntet werden. Zwar hätten die US-Landwirte im März angegeben, ihre Baumwollfläche gegenüber dem Vorjahr geringfügig einschränken zu wollen. Dennoch gehe das USDA von einem Produktionszuwachs von 20 Prozent auf 22 Millionen Ballen aus. Der Anteil an Fläche, der vor der Ernte aufgegeben werden müsse, solle dafür erheblich geringer ausfallen als im Vorjahr. Trotz des prognostizierten weltweiten Produktionsanstiegs rechne das USDA aber mit einer allenfalls ausgeglichenen Marktbilanz, heißt es weiter.
„Außerhalb Chinas und eben besonders in den USA, dürften die Bestände 2019/20 aber steigen, eine Einschätzung, die auch Beobachter wie das International Cotton Advisory Committee oder die australische Prognosebehörde Abares teilen. Dies drückt den Baumwollpreis an der Börse in New York. Zuletzt gaben lediglich Nachrichten über eine Insektenplage in Pakistan und die Aussicht auf bilaterale Gespräche zwischen den USA und China am Rande des G20-Gipfels Ende Juni dem Preis leichten Auftrieb“, so Kuhl.
