Rund elf Milliarden Euro fehlen den vier großen, griechischen Finanzinstituten. Offen ist bislang, wie genau sich private Gläubiger an der Sanierung beteiligen müssen.
Den Stresstest vom vergangenen Herbst bestanden die vier systemrelevanten griechischen Banken noch mit einigen kleinen Nachbesserungen. Seither hat sich die Lage der Institute, die 95 Prozent des Marktes kontrollieren, dramatisch verschlechtert. Wegen der politischen Unsicherheit haben Bankkunden seit November 2014 Einlagen im Umfang von 45 Milliarden Euro abgezogen.
Zugleich stieg die ohnehin schon sehr hohe Quote der notleidenden Kredite. Im Durchschnitt werden aktuell 45 Prozent der Darlehen nicht mehr bedient.
Die Rückstellungen für die Kreditrisiken reißen immer größere Löcher in die Kapitaldecke. Ohne eine Rekapitalisierung werden die angeschlagenen Banken nicht überleben. Aus der erste Kreditrate des dritten Rettungspakets sind deshalb zehn Milliarden Euro für die Banken reserviert. Unklar ist noch, wie genau die Rekapitalisierung der Institute ablaufen soll.
Neuer Stresstest geplantDie Bankenaufseher der Europäischen Zentralbank (EZB) bereiten einen neuen Stresstest für die vier großen Institute vor, die Piraeus Bank, die National Bank of Greece (NBG), die Eurobank und die Alpha Bank. Der Check soll Klarheit bringen, wie groß der Kapitalbedarf tatsächlich ist.
Ergebnisse sollen Ende Oktober vorliegen. Das Hilfspaket enthält insgesamt bis zu 25 Milliarden Euro für die Bankenrettung. Die Gelder sollen später aus den Erlösen der Bankenprivatisierung zurückgezahlt werden.
Die bereitgestellte Summe wird nach Einschätzung von Branchenexperten möglicherweise nicht in vollem Umfang benötigt.
Analysten beziffern den Kapitalbedarf der vier großen Institute auf insgesamt elf Milliarden Euro. Davon sollen mehr als vier Milliarden auf die Piraeus Bank entfallen. Den geringsten Bedarf hat laut Analystenschätzungen die NBG mit 1,1 Milliarden.
Konten der Bankkunden vom Bail-in ausgenommenUm den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.
