Der Boom der börsennotierten Indexfonds führt in ein klassisches Dilemma: Was für den einzelnen Anleger gut ist, ist in Summe schlecht für den Markt.
Ich will Sie nicht gleich rausschmeißen aus dieser Kolumne, aber das Kürzel muss sein: ETF, Exchange Traded Funds, börsennotierte Indexfonds. Das sind Fonds, die nicht von Menschen gemanagt werden. Sondern vom Computer. Ein ETF kauft nur die Aktien, die in seinem Index enthalten sind, zum Beispiel im Dax. Diese Fonds gelten in der Branche immer noch als der heißeste Stoff. Weltweit stecken 5120 Milliarden Dollar (Dollarkurs) darin, allein im Juli kamen 41 Milliarden dazu.
Anleger lieben ETFs. In den letzten Haussejahren schienen sie einen Rechtsanspruch auf Gewinne zu verbriefen, und das zu Minikosten. Fondsanbieter Fidelity, der in dem vom ETF-Giganten Blackrock beherrschten Markt noch nicht Fuß gefasst hat, bietet zwei ETFs sogar zu null Gebühren an. Klassische Fonds nehmen gern mal zwei Prozent pro Jahr. Irgendjemand muss ja die Porsches bezahlen, mit denen Fondsmanager durch Bad Homburg fahren.
Doch wer glaubt, er bekäme hier etwas geschenkt, der irrt. ETFs kaufen stur alles, was im Index ist – auch dieselbetrügerische Autobauer, bonusgierige Banken oder fusionsbesoffene Konzerne. Ein Investmentbanker hat dies mal an ExxonMobil gezeigt: Der Ölmulti halbierte in drei Jahren den Umsatz, drückte den Gewinn um drei Viertel. Weil die Aktie aber in allen Indizes steckt, wurde sie gekauft, und der Kurs hielt sich.
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