Kohlekraftwerke könnten bei einer Regierungsbeteiligung der Grünen bald der Vergangenheit angehören.
Montag, 25.09.2017 15:16 von | Aufrufe: 1980

Angst vor Jamaika: RWE-Aktie nach Bundestagswahl mit Kursverlusten

Kohlekraftwerke könnten bei einer Regierungsbeteiligung der Grünen bald der Vergangenheit angehören. - © istock.com / Danicek

Die RWE-Aktie zählt am heutigen Handelstag mit einem Minus von 4,35 Prozent zu den größten Verlierern im Deutschen Aktienindex. Derzeit zahlen Anleger 19,35 Euro für das Papier. Die Eon-Aktie verzeichnet vergleichsweise kleine Abschläge; auch die Titel von Uniper und Innogy notieren aktuell im Minus. Laut einem dpa-Bericht sehen Experten des Analysehauses Kepler Cheuvreux eine mögliche Jamaika-Koalition aus Union, FDP und Grünen als Risiko für die deutschen Versorgerwerte. Auch Merrill Lynch-Analyst Peter Bisztyga verwies laut Medienberichten auf die Risiken einer Regierungsbeteiligung der Grünen für den Essener Konzern RWE, die sich aus einem möglichen Ausstieg aus der Kohlekraft ergeben könnten.

Energiepolitik dürfte Streitpunkt werden

Noch gestern hatten führende Vertreter der Sozialdemokraten, die mit einem Stimmenverlust von rund fünf Prozent gegenüber der Bundestagswahl 2013 zu den großen Verlierern des Wahlabends zählen, einer Fortführung der Großen Koalition eine Absage erteilt. Rechnerisch möglich ist damit nur noch eine Jamaika-Koalition – doch die Verhandlungen zwischen Union, FDP und Grünen dürften sich vor allem hinsichtlich der Energiepolitik schwierig gestalten, wie ein Blick in die Wahlprogramme der Parteien verrät. So kündigen Bündnis 90/Die Grünen an, im Falle einer Regierungsbeteiligung Wirtschaft, Verkehr und Energie „konsequent auf grünes Wirtschaften und grüne Technologien umstellen“ zu wollen. Explizit werden dabei unter anderem der Kohleausstieg und der Ausbau der erneuerbaren Energien als Ziel genannt. Und in den Reihen der Grünen werden bereits Stimmen laut, die für die Koalitionsverhandlungen ein konsequentes Festhalten an diesen Zielen fordern. Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Umweltminister der schleswig-holsteinischen Landesregierung, sprach sich für eine selbstbewusste Haltung seiner Partei in den Koalitionsverhandlungen aus. Man müsse, erklärte Habeck laut einer dpa-Meldung am Montagvormittag in Berlin, dazu bereit sein, „jederzeit den Tisch zu verlassen.“

FDP-Bundesgeschäftsführer sieht Jamaika-Koalition kritisch

Zwar treten auch die Freien Demokraten in ihrem Programm zur Bundestagswahl für einen konsequenten Klimaschutz ein – die Positionen zur Energiepolitik lesen sich dennoch deutlich anders als im Programm der Grünen. Die FDP beklagt darin eine falsche Energiepolitik sowie „überbordende Auflagen und Beschränkungen“; gefordert wird daher ein „Neustart bei der Energiewende“. Auf fossile Energieträger könne laut FDP „auf absehbare Zeit“ nicht verzichtet werden. Marco Buschmann, Bundesgeschäftsführer der Freien Demokraten, machte im Interview mit der „Welt“ heute deutlich, dass auch die Liberalen in den Koalitionsverhandlungen konsequent an ihrem Programm festhalten wollen. Die „fehlende Fantasie“ für eine Jamaika-Koalition, so Buschmann gegenüber der „Welt“, habe sich daher „über Nacht nicht verflüchtigt.“


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