Amazons Geschäft floriert auch in Deutschland: 6,45 Milliarden setzte der Online-Händler hier im Vorjahr um. Doch über den Gewinn schweigt Amazon (Amazon Aktie). So stellt sich wieder mal die Frage: Rechnet sich hier ein Konzern arm?
Insgesamt machte Amazon im vergangenen Geschäftsjahr 61,1 Milliarden Dollar (Dollarkurs) Umsatz, davon 26,3 Milliarden im Ausland, also rund 43 Prozent. Allerdings waren auch die Kosten hoch, wegen der Investitionen etwa in neue Versandzentren wie auch wegen niedriger Gewinnmargen Amazon verkauft beispielsweise seine Kindle-Geräte sehr günstig. So stand unter dem Strich ein Verlust von 39 Millionen Dollar. An den Fiskus zahlt Amazon 428 Millionen Dollar, den größten Teil allerdings in den USA.
Etliche US-Konzerne fallen mit sehr niedrigen Steuerquoten auf, neben Starbucks vor allem Technologie-Riesen wie Apple, Google (Alphabet A Aktie) und eben Amazon. Ihre kreative und legale Steuerbuchhaltung profitiert von der unterschiedlichen Gesetzgebung in verschiedenen europäischen Ländern. Mittels interner Verrechnungen zwischen verschiedenen Tochterfirmen drücken sie die Zahlungen an den Fiskus auf ein Minimum. Der hochprofitable iPhone-Hersteller Apple (Apple Aktie) etwa zahlte im vergangenen Geschäftsjahr auf seinen im Ausland erwirtschafteten Überschuss nur 1,9 Prozent.Zugute kommt Amazon & Co, dass sie große immaterielle Werte haben: Patente, Lizenzen, Markenrechte. Die Konzerne übertragen diese oft an eine Tochterfirma in einem Niedrigsteuerland. Die jeweiligen Landesgesellschaften entrichten dann für die Nutzung Entgelte und vermindern so den zu versteuernden Gewinn, indem sie das Steuergefälle ausnutzen. Gerade Irland lockt mit niedrigen Steuern. Amazon hat sein Europa-Hauptquartier in Luxemburg angesiedelt, wo Einkünfte, die mit geistigem Eigentum erwirtschaftet werden, ebenfalls einem sehr geringen Steuersatz unterliegen.Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.