Niedrige Zinsen auf Staatsanleihen und andere festverzinsliche Papiere wecken die Kreativität der Lebensversicherer: Statt einer Mindestverzinsung wird den Kunden nun ein flexibles Konzept mit hohen Renditen angeboten.
Der größte deutsche Lebensversicherer Allianz (Allianz Aktie) will neue Kunden angesichts schrumpfender Renditen mit Policen ohne die herkömmlichen langfristigen Zinsgarantien locken. Die Allianz Leben werde im Juli eine neue Rentenversicherungs-Produktfamilie vorstellen, die zusätzlich zu den klassischen Policen angeboten werde, kündigte der Chef der Lebensversicherungs-Sparte, Markus Faulhaber, am Donnerstag in München an. Dabei werde den Kunden keine Mindestverzinsung mehr über die ganze Laufzeit des Vertrags garantiert. Das soll sich aber in deutlich höheren Renditen niederschlagen. Der Renditeaufschlag wird signifikant sein.
Das Konzept sei in den vergangenen Monaten getestet worden und verspreche daher Erfolg: Wir schießen damit nicht ins Blaue, sagte Faulhaber. Wir werden einen signifikanten Anteil des Neugeschäfts in diesen neuen Produkten sehen, zeigte er sich zuversichtlich. Die Lebensversicherung leidet unter den sinkenden Zinsen auf Staatsanleihen und andere festverzinsliche Wertpapiere, in die die Versicherer einen Großteil des Geldes ihrer Kunden anlegen müssen. Seit dem vergangenen Jahr dürfen sie neuen Kunden maximal 1,75 Prozent Verzinsung versprechen.
Die Allianz liegt mit einer Gesamtverzinsung einschließlich der jährlich neu festgelegten Überschussbeteiligung - von 3,6 Prozent im Marktdurchschnitt. Mit Neuanlagen festverzinslicher Papiere verdient die Allianz nur noch 3,4 Prozent.
Zahlreiche Lebensversicherer arbeiten an neuen Konzepten, die wenigsten haben aber ihre Pläne schon offengelegt. Die Zurich Versicherung (Deutscher Herold) verkauft seit Jahresbeginn in Deutschland keine klassischen Leben-Policen mehr und setzt ganz auf fondsgebundene Lebensversicherungen.
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