Wien (GodmodeTrader.de) - Die vorsichtige Einschätzung von Aktien Ende November hat sich als goldrichtig erwiesen. Immerhin folgte für US-Aktien mit einem Rückgang von fast zehn Prozent der schlechteste Dezember der letzten 50 Jahre. Mit einem Rückgang von 14 Prozent lag auch das vierte Quartal 2018 unter den schlechtesten zehn Quartalen des letzten halben Jahrhunderts (Rang 8), wie Ingrid Szeiler, CIO der Raiffeisen KAG, in einem aktuellen Kapitalmarktkommentar schreibt.
Nach derartigen Rückgängen komme es in aller Regel zu einer steilen Erholung, die diesmal einsetzt habe, als sich die Marktteilnehmer zu den Weihnachtsfeiertagen zurückgezogen hätten. In der ersten Phase seien solche Erholungen nicht notwendigerweise von verbesserten Fundamentaldaten getrieben. Vielmehr seien es die bereits überverkaufte Situation, die sehr negative Stimmung und die Erschöpfung der Bären, die die Märkte hochschnellen ließen, heißt es weiter.
„Im aktuellen Fall sind die Aussagen der US-Notenbank dazu gekommen, dass eine Pause bei den Zinsanhebungen überlegt wird. Früher oder später werden die Wachstumsaussichten und andere Einflussfaktoren jedoch wieder in den Fokus rücken. Hier hat sich die Einschätzung nicht verändert: die globale Wirtschaft schwächt sich ab, die Erwartungen für die Unternehmensgewinne gehen nach unten und viele Notenbanken ziehen die Zügel an. Die momentan laufende Erholung der Aktienkurse wird daher genutzt, um die Aktienquote um einen weiteren Schritt zu reduzieren“, so Szeiler.
Eine positive Einschätzung bestehe hingegen für Rohstoffe (inkl. Edelmetalle). Rohstoffe hätten sich nach dem Abverkauf (vor allem bei Energierohstoffen) im vierten Quartal zu Jahresbeginn etwas erholen können. Edelmetallpreise hätten in den letzten Monaten von einer gewissen „Flucht in sichere Häfen" und markant reduzierten US-Zins(erhöhungs-) erwartungen profitiert, heißt es weiter.
„Aufgrund einer angespannteren Angebots-/Nachfragesituation und einer attraktiveren Kurvenstruktur (Backwardation) erwarten wir für die Assetklasse in den nächsten Monaten eine positive Kursentwicklung“, so Szeiler.