Das Straßenschild der Wall Street in New York (Symbolbild).
© robertcicchetti / iStock / Getty Images Plus / Getty Images
NEW YORK (dpa-AFX) - Die protektionistische Politik der USA und die dadurch ausgelösten internationalen Handelskonflikte haben am Montag die Anleger an der Wall Street weiter verunsichert. Der Leitindex Dow Jones Industrial büßte rund zwei Stunden vor Handelsschluss 0,57 Prozent auf 24 946,87 Punkte ein. Damit verringerte er seine Verluste im Handelsverlauf leicht.
Der marktbreite S&P-500-Index fiel um 0,31 Prozent auf 2771,05 Zähler. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 gab um 0,13 Prozent auf 7246,19 Punkte nach.
Die Spirale aus Strafzöllen und Gegenzöllen dreht sich zusehends schneller, denn die USA und China geben sich im drohenden Handelskrieg unnachgiebig. Nach gegenseitig verhängten Strafzöllen in Milliardenhöhe rüsten sich die beiden größten Volkswirtschaften der Welt für den Start zusätzlicher Einfuhrabgaben auf hunderte Produkte ab Anfang Juli. Experten befürchten ernsthafte Konsequenzen für die Weltwirtschaft, sollten die gegenseitigen Handelsbarrieren weiter hochgeschraubt werden.
Unter den Einzelwerten im Dow gaben die Aktien von Intel (Intel Aktie) besonders deutlich nach mit minus 3,50 Prozent. Sie litten unter einer Verkaufsempfehlung des Handelshauses Northland Securities. Dessen Analysten rechnen mit einer Verlangsamung des Server-Absatzwachstums im dritten Quartal sowie mit mehr Wettbewerb durch Advanced Micro Devices (AMD) .
Die Anteile von Walt Disney (Walt Disney Aktie) büßten nach einer Verkaufsempfehlung von Pivotal Research 1,5 Prozent ein. Die Experten sehen ein hohes Rückschlagrisiko für die Aktie des Medienunternehmens.
Die Papiere der Ölgesellschaft Chevron (Chevron Aktie) profitierten hingegen von einer Hochstufung und stiegen um 1,8 Prozent auf rund 126,30 US-Dollar. Die Experten von Raymond James sprachen eine Kaufempfehlung aus und setzten ein Kursziel von 140 Dollar (Dollarkurs) fest.
Im breiteren Markt stiegen die Anteile von ConocoPhillips um fast 3 Prozent. Händler verwiesen auf Spekulationen, dass der Ölkonzern womöglich in seinem größten Rechtsstreit Milliarden von US-Dollar zurückerhalten könnte, die er verloren hatte, als Venezuela 2007/08 Förderstellen und Ausrüstungen der Ölindustrie beschlagnahmte und zu verstaatlichen begann. Insgesamt profitierten die Ölwerte zudem vom steigenden Ölpreis. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg wird die Opec in dieser Woche eine nur moderate Fördererhöhung diskutieren, da es im Ölkartell Streit gibt.
Tesla-Chef Elon Musk sorgte derweil am Wochenende mit einer Twitter-Warnung an die zahlreichen Leerverkäufer der Papiere des Elektroauto-Konzerns für Aufmerksamkeit. Sie hätten noch rund drei Wochen bis ihre Shorts explodierten, twitterte Musk. Die Papiere legten im Nasdaq 100 zuletzt um 3,2 Prozent zu.
Biogen als Schlusslicht im Nasdaq-Auswahlindex büßten knapp 6 Prozent ein, während die Anteile von PTC Therapeutics im Nasdaq Composite um etwas mehr als 24 Prozent hochsprangen. Auslöser waren positive Studiendaten eines vom Schweizer Pharmakonzern Roche und PTC gemeinsam entwickelten Mittels zur Behandlung von SMA (Spinale Muskelatrophie) bei Säuglingen (Muskelschwund). Es soll, sobald es genehmigt wird, dem Medikament Spinraza von Biogen Konkurrenz machen./ck/mis
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