LONDON (dpa-AFX) - Anhaltende Verluste bei zwei britischen Großbanken haben am Freitag die Aktien von Finanzwerten auf der Insel unter Druck gesetzt. Auch europaweit war das Branchenbild getrübt: Der Teilindex Stoxx 600 Banks
Die Royal Bank of Scotland (Royal Bank of Scotland Aktie) (RBS)
Die RBS zeigte mit ihren Geschäftszahlen einmal mehr, dass die Bank weltweit zu den größten Problemfällen der Branche gehört. Mit einem Minus von knapp 7 Milliarden Pfund schloss die britische Bank auch das neunte Jahr in Folge mit roten Zahlen ab. Seit der Finanzkrise hat sie nunmehr einen Verlust von rund 58 Milliarden Pfund angehäuft. Dass der erneute Jahresverlust längst keine Überraschung mehr war, verhinderte einen noch größeren Kursrutsch: Michael Hewson von CMC Markets etwa sprach von einer vergleichsweise milden Kursreaktion.
Standard Chartered dämmte das Minus zwar von 2,4 Milliarden im Vorjahr auf knapp unter eine halbe Milliarde US-Dollar ein. Die Anleger jedoch überzeugte dies nicht. UBS-Experte Jason Napier zielte in seiner Analyse vor allem darauf ab, dass der Verlust auf bereinigter Basis im vierten Quartal höher gewesen sei als erwartet. Weil sich die Erträge eigentlich besser entwickelt hätten als gedacht, brachte er dies mit höher als erwarteten Kosten und faulen Krediten in Verbindung.
Die Aktien der beiden Geldhäuser hatten allerdings auch in den vergangenen Monaten deutlich zugelegt, was die Tagesverluste relativiert. Seit ihrem Tief nach dem Brexit-Entscheid im Sommer hatten die RBS-Titel in der Spitze drei Viertel gewonnen, bevor sie kürzlich an dem letztmals vor einem Jahr erreichten Niveau von 260 Pence nach unten abprallten. Aktuell stehen sie bei gut 240 Pence. Die Aktien von Standard Chartered hatten sich verglichen mit ihrem Stand vor einem Jahr in der Spitze sogar mehr als verdoppelt./tih/das/fbr
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