FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein drohender Rechtsstreit hat die Aktien von Rhön-Klinikum am Freitag vorbörsliche deutlich ins Minus gedrückt. Beim Broker Lang Schwarz (L&S) sackten die Titel des Klinikbetreibers zuletzt um 3,10 Prozent ab. Unter den Standardwerten waren sie damit der größte Verlierer. Der Gesamtmarkt dürfte dagegen freundlich in den Handel starten, wie der X-Dax zeigte.
Der Großaktionär B. Braun Melsungen klagt gegen den Verkauf von 43 Kliniken an die Fresenius-Tochter Helios. Fresenius-Aktien verloren vorbörslich 2,50 Prozent. Laut einer Mitteilung von Rhön-Klinikum vom Donnerstag will B. Braun den Kaufvertrag für nichtig erklären lassen. Zumindest soll das Gericht feststellen, dass der Vertrag erst nach Zustimmung von Rhön mit einer Mehrheit von mehr als 90 Prozent vollzogen werden darf.
HÄNDLER: ZEITPUNKT ÜBERRASCHEND
Der Rechtsstreit komme angesichts der Verschärfung des Konflikts in den vergangenen Monaten nicht überraschend, kommentierte ein Händler die Nachricht. Das könnte die Aktie aber zumindest kurzfristig belasten.
Für einen weiteren Börsianer kam die Klage ebenfalls nicht ganz unerwartet. Er betonte indes, dass die Klage keinen aufschiebenden Effekt habe und deshalb die Zeit für Braun knapp werde. Das Bundeskartellamt dürfte Anfang Dezember grünes Licht für den Kliniken-Verkauf geben und Rhön direkt danach eine Tranche von 70 Prozent der Krankenhäuser an Helios veräußern. Das Timing von Braun sei bemerkenswert, da der Großaktionär schon früher gegen die Transaktion hätte klagen können./gl/rum/zb
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