FRANKFURT (dpa-AFX) - Zum Ausklang einer weiteren Rekordwoche hat der Dax am Freitag eine kleine Verschnaufpause eingelegt. Mangels Impulsen trat der deutsche Leitindex auf der Stelle und stand am frühen Nachmittag mit minus 0,05 Prozent nahezu unverändert bei 9.029,40 Punkten. Damit steuert das Standardwertebarometer aber immer noch auf einen Wochengewinn von rund einem Prozent zu. Der MDax hingegen, der im Verlauf erstmals die Schwelle von 16.000 Punkten überwunden hatte, baute seine Gewinne auf zuletzt plus 0,39 Prozent auf 16.052,86 Punkte aus.
Der TecDax rückte um 0,35 Prozent auf 1.133,84 Punkte vor. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone stand dicht unter dem Vortagesschluss mit minus 0,03 Prozent bei 3.067,15 Punkten.
Unbeeindruckt vom Verwaltungsstillstand in den USA und den unklaren Aussagen der US-Notenbank Fed zu Geldpolitik hatte der Dax mit einem Monatsgewinn von über fünfeinhalb Prozent einen "goldenen Oktober" hingelegt. Bei seinem Weg von Rekord zu Rekord hatte der deutsche Leitindex erst zur Wochenmitte im Verlauf bei 9.070 Punkten einen neuen absoluten Höchststand markiert. Und erst am Vortag stand für das Standardwertebarometer mit 9.033 Punkten ein neues Schlusshoch auf der Kurstafel.
EXPERTIN: 'BULLEN HABEN TRÜMPFE IN DER HAND'
Experten trauen dem Markt aber noch mehr zu. Auch für die kommenden Wochen seien die Aussichten gut, kommentierte am Freitag etwa Sarah Brylewski von Gekko Markets. "Rein statistisch gesehen haben nun die Bullen alle Trümpfe in der Hand, denn ab dem 1. November beginnt die saisonal beste Phase an den Aktienmärkten", so die Expertin. Mit dem Ende der Quartalssaison könnten den Märkten jedoch die Impulse ausgehen, befürchtet Daniel Saurenz von Feingold Research.
Nach einer turbulenten Bilanzwoche waren Impulse auch am Freitag eher dünn gesäht. Unter den Einzelwerten stiegen Volkswagen (VW Aktie) (VW) um 1,42 Prozent auf 189,85 Euro und zählten damit erneut zu den Favoriten im Dax. Mit 191,30 Euro hatten die Vorzüge zwischenzeitlich ein weiteres Rekordhoch erreicht. Die Aktien von K+S zogen an der Indexspitze in der Hoffnung auf höhere Kalipreise um gut Prozent an, nachdem sich der Wettbewerber Uralkali entsprechend positiv geäußert hatte.
FANNIE MAE KLAGT GEGEN BANKEN - TELEKOMSEKTOR FEST
Papiere der Deutschen Bank wurden leicht ins Minus gedrückt durch eine Schadenersatzforderung von Fannie Mae im Zuge des Skandals um mutmaßliche Libormanipulationen. Eon gehörten mit einem Abschlag von 0,74 Prozent zu den größeren Index-Verlierern. Hier belasteten laut Händlern unter anderem mehrere negative Analystenstimmen. Die UBS etwa hatte in einer aktuellen Studie eine Gewinnwarnung (EBITDA) des Versorgers zur Vorlage der Neunmonats-Zahlen nicht ausgeschlossen. Titel von Branchenkollege RWE verloren mit 1,10 Prozent noch etwas mehr.
Konsolidierungsfantasien stützten dagegen europaweit den Telekomsektor. Am Markt wird über mögliche Übernahmepläne des US-Konzerns AT&T (AT&T Aktie) für Vodafone Group spekuliert. Anteile der Deutschen Telekom profitierten mit einem Kursplus von rund einem halben Prozent.
WACKER ERNEUT MDAX-LETZTER
Im MDax knüpften Wacker Chemie nach einer Verkaufsempfehlung der Citigroup an ihre Vortagesverluste an und sanken um eineinhalb Prozent. Der Spezialchemiekonzern hatte am Vortag schwache Quartalszahlen vorgelegt. Gea notierten fest, blieben mit 32,50 Euro aber klar unter ihrem jüngsten Rekordhoch bei 33,18 Euro. Analysten stockten nach der Quartalsbilanz vom Vortag ihre Kursziele für den Maschinenbauer auf.
In den hinteren Reihen zogen Papiere von Singulus Technologies um knapp fünf Prozent an. Der Maschinenbauer schaffte laut vorläufigen Zahlen nach neun Monaten auf operativer Basis den Weg zurück in die schwarzen Zahlen./tav/la
--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---
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