FRANKFURT (dpa-AFX) - Zum Ausklang einer weiteren Rekordwoche hat der Dax am Freitag eine kleine Verschnaufpause eingelegt. Mangels Impulsen pendelte der deutsche Leitindex bis zum Mittag in einem engen Korridor und stand zuletzt mit 0,17 Prozent im Minus bei 9.018,25 Punkten. Der MDax behauptete mit plus 0,07 Prozent auf 16.001,51 Punkte die am Morgen erstmals erreichte Schwelle von 16.000 Zählern. Der TecDax stand zuletzt nahezu unverändert mit 0,01 Prozent im Minus bei 1.129,75 Punkten. Für den EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone ging es um 0,36 Prozent auf 3.057,01 Punkte nach unten.
Unbeeindruckt vom Verwaltungsstillstand in den USA und den unklaren Aussagen der US-Notenbank Fed zu Geldpolitik hatte der Dax mit einem Monatsgewinn von über fünfeinhalb Prozent einen "goldenen Oktober" hingelegt. Bei seinem Weg von Rekord zu Rekord hatte der deutsche Leitindex erst zur Wochenmitte im Verlauf bei 9.070 Punkten einen neuen absoluten Höchststand markiert. Und erst am Vortag stand für das Standardwertebarometer mit 9.033 Punkten ein neues Schlusshoch auf der Kurstafel.
EXPERTIN: 'BULLEN HABEN TRÜMPFE IN DER HAND'
Experten trauen dem Markt aber noch mehr zu. Auch für die kommenden Wochen seien die Aussichten gut, kommentierte am Freitag etwa Sarah Brylewski von Gekko Markets. "Rein statistisch gesehen haben nun die Bullen alle Trümpfe in der Hand, denn ab dem 1. November beginnt die saisonal beste Phase an den Aktienmärkten", so die Expertin.
Nach einer turbulenten Bilanzwoche waren Impulse indes am Freitag eher dünn gesäht. Unter den Einzelwerten standen Volkswagen (VW Aktie) (VW) mit einem Kursplus von 1,68 Prozent auf 190,35 Euro wie schon in den Tagen zuvor an der Dax-Spitze. Mit 191,30 Euro erreichten die Vorzüge zwischenzeitlich ein weiteres Rekordhoch. HeidelbergCement (Heidelberg Cement Aktie) landeten hingegen mit einem Abschlag von knapp drei Prozent am anderen Index-Ende.
Papiere der Deutschen Bank wurden belastet durch eine Schadenersatzforderung von Fannie Mae. Der verstaatlichte US-Immobilienfinanzierer verklagte im Zuge des Skandals um mutmaßliche Libormanipulationen vor einem Bundesgericht in New York neun Großbanken, darunter auch die Deutsche Bank (Deutsche Bank Aktie). Ein Händler sah darin zwar nur eine weitere von vielen Klagen gegen das größte deutsche Geldhaus - und womöglich auch nicht die letzte. Für den Aktienkurs sei dies gleichwohl negativ. Deutsche Bank-Papiere gaben zuletzt um 0,90 Prozent nach.
UBS SCHLIESST BEI EON GEWINNWARNUNG NICHT AUS
Eon gehörten mit minus einem Prozent zu den größten Index-Verlierern. Hier belasteten laut Händlern unter anderem mehrere negative Analystenstimmen. Die UBS etwa hatte in einer aktuellen Studie eine Gewinnwarnung des Konzerns zur Vorlage der Neunmonats-Zahlen nicht ausgeschlossen.
Im MDax verloren Wacker Chemie nach einer Verkaufsempfehlung der Citigroup weitere zweieinhalb Prozent. Der Spezialchemiekonzern hatte am Vortag schwache Quartalszahlen vorgelegt. Gea notierten freundlich, lagen mit 32,09 Euro aber deutlich unter ihrem jüngsten Rekordhoch bei 33,18 Euro. Analysten stockten nach der Quartalsbilanz vom Vortag ihre Kursziele für den Maschinenbauer auf.
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In den hinteren Reihen zogen Papiere von Singulus Technologies um knapp sechs Prozent an. Der Maschinenbauer schaffte laut vorläufigen Zahlen nach neun Monaten auf operativer Basis (EBIT) den Weg zurück in die schwarzen Zahlen./tav/ag
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