FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Aktien werden am Mittwoch schwächer erwartet. Spekulationen, dass die geldpolitischen Bremsmaßnahmen der US-Notenbank Fed ("tapering") nun doch schon im Dezember starten könnten, dürften belasten, sagte Händler Darren Clarke vom Broker Gekko in London. Verstärkt worden waren die Befürchtungen durch Reden von Währungshütern in den USA am Vorabend. Der X-Dax als Indikator für den Leitindex Dax stand knapp eine Stunde vor Börsenbeginn bei 9.050 Punkten und zeigte sich damit 0,30 Prozent unter dem Xetra-Schluss des Dax am Dienstag. Der Future auf den EuroStoxx 50 deutet an diesem Montag auf ein Minus von 0,33 Prozent für den Leitindex der Eurozone hin.
Die Börsen in Übersee reagierten bereits negativ: Neben den US-Börsen, die am Dienstagabend bereits leicht nachgegeben hatten, sank auch der Future auf den Dow Jones Industrial seit dem europäischen Handelsschluss. Außerdem zeigten sich in Asien die Märkte überwiegend schwach. Dort kam allerdings noch die Enttäuschung über China hinzu, nachdem die tagelangen Beratungen des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei unkonkret geblieben waren. Der Wunsch nach mehr Marktwirtschaft und weniger Staat wurde zwar formuliert, blieb aber vage.
EON MIT DEUTLICHEM ERGEBNISRÜCKGANG
Als Dax-Wert legte der Versorger Eon an diesem Morgen seine Quartalsbilanz vor. Der unter der Energiewende leidende Strom- und Gasversorger verzeichnete erneut deutliche Ergebniseinbußen. Grund sind vor allem Rückgänge in der Stromerzeugung. Der unter anderem um Bewertungseffekte bereinigte nachhaltige Konzernüberschuss lag von Januar bis September bei 1,9 Milliarden Euro und damit 53 Prozent unter dem Vorjahreswert. Eon passte zudem seine Prognose nach unten an, berücksichtigt dabei aber auch erstmals die fehlenden Ergebnisbeiträge verkaufter Geschäfte. Das Papier zeigte sich beim Wertpapierhandelshaus Lang & Schwarz (L&S) mit minus 0,48 Prozent etwas schwächer als der Dax.
Im MDax gaben unterdessen bereits mehrere Unternehmen Rechenschaft ab über ihr abgelaufes Quartal. So bekam der Pharmahändler Celesio die Rabattschlacht im deutschen Medikamentenhandel erneut zu spüren. Hinzu kam noch kräftiger Gegenwind vom starken Euro. Unter dem Strich schrieb das Unternehmen nach Minderheiten allerdings wieder einen Gewinn. Allerdings war der Verlust von rund 5 Millionen Euro im Vorjahr von Sondereffekte wie etwa Abschreibungen auf verkaufte Töchter belastet worden. Das erst Mitte August gesenkte Ergebnisziel wurde bestätigt. Beim Wertpapierhandelshaus Lang & Schwarz (L&S) gab die Aktie moderat nach.
Deutlichere Verluste verzeichneten die Anteilsscheine von Stada bei L&S mit minus 2,27 Prozent. Der Arzneimittelhersteller profitierte zwar erneut von einer dynamischen Nachfrage aus Osteuropa. In den ersten neun Monaten stieg das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 7 Prozent und der Konzerngewinn legte um fast ein Drittel zu. Dagegen verbuchte Stada bei dem um Sondereffekte bereinigten Konzerngewinn einen Rückgang um fünf Prozent. Unter anderem drückte eine höhere Steuerlast in Deutschland auf den Gewinn.
HOCHTIEF-AKTIE IM MINUS - EADS SEHR FEST
Die Aktien von Hochtief stehen nach eigenen Quartalszahlen sowie nach dem Geschäftsbericht der australischen Tochter Leighton ebenfalls im Blick. Vorbörslich büßten die Papiere des Essener Bauunternehmens fast zwei Prozent ein. Positiv bei Hochtief selbst dürfte gewertet werden, dass der Vorsteuergewinn im dritten Jahresviertel mit 254,2 Millionen Euro höher als von Analysten erwartet ausgefallen ist und der Ausblick bestätigt wurde. Dagegen könnte der nach vorgelegten Neumonatszahlen entstandene dreiprozentige Kursverlust bei Leighton auch Hochtief belasten, wie ein Händer sagte.
EADS verzeichneten vor Börsenstart dagegen einen Gewinn von rund zwei Prozent. Die geplante Restrukturierung beim Luft- und Raumfahrtkonzern wird laut dem "Wall Street Journal" nicht ohne Stellenkürzungen über die Bühne gehen. Diese werden hauptsächlich die Bereiche Rüstung, Sicherheit und Raumfahrt betreffen, die zusammengelegt werden, sagte Konzernchef Tom Enders am Dienstag Arbeitnehmervertretern./ck/ag
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