PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die wichtigsten europäischen Aktienmärkte haben sich am Mittwoch freundlich entwickelt. Neben moderat positiven Vorgaben der Übersee-Börsen stützten gut ausgefallene Unternehmenszahlen und Konjunkturdaten. Am späten Vormittag notierte der EuroStoxx 50 mit einem Plus von 0,67 Prozent bei 3.056,25 Punkten. In Paris stieg der Cac 40 um 0,82 Prozent auf 4.288,01 Punkte. Der Londoner FTSE 100 hinkte allerdings mit einem Anstieg um 0,08 Prozent auf 6.752,34 Punkte deutlich hinterher.
Die konjunkturelle Entwicklung im Euroraum zeigt weiter nach oben. Zwar fiel der vom Markit-Institut erhobene Einkaufsmanagerindex im Oktober von 52,2 Punkten im Vormonat auf 51,9 Punkte und zeigte damit eine Abschwächung der Dynamik. Dennoch liegt der stark beachtete Indikator seit mittlerweile vier Monaten über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Die im September rückläufigen Einzelhandelsumsätze belasteten nur wenig. Die britische Industrieproduktion hatte derweil im September stärker als erwartet zugelegt - dem war allerdings im August ein deutlicher Rückgang vorausgegangen.
Aus Branchensicht gab es zur Wochenmitte keine Verlierer: Im Stoxx Europe 600 notierten sämtliche Sektorindizes in positivem Terrain. Der Subindex für die Versicherungsunternehmen legte dank euphorisch aufgenommener Zahlen von ING um 0,93 Prozent zu. Der Index für die Transport- und Freizeitunternehmen rückte dank deutlicher Kursgewinne von Easyjet und Ryanair um 1,05 Prozent vor. Am Ende der Sektorübersicht standen dagegen die Indizes für die Telekommunikationskonzerne SXKP.DJX> mit einem mageren Plus von 0,06 Prozent.
Die ING-Titel gewannen 4,84 Prozent auf 9,725 Euro, was den EuroStoxx-Spitzenplatz sowie den höchsten Stand seit Oktober 2008 bedeutete. Der Finanzkonzern hatte im dritten Quartal zwar ebenso wie die Konkurrenz unter den schwierigen Marktbedingungen für Banken gelitten und musste wegen der Kosten für den Konzernumbau einen Einbruch beim Überschuss hinnehmen. Doch letzterer soll nun bis Ende 2016 und damit zwei Jahre früher als geplant abgeschlossen sein.
Bei Easyjet konnten sich die Aktionäre über Kursgewinne von 2,58 Prozent freuen. Die Billigfluggesellschaft berichtete für den Oktober trotz Fluglotsenstreiks einen Anstieg der Passagierzahlen gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Titel des Rivalen Ryanair erholten sich nach positiven Analystenkommentaren um 2,72 Prozent - vortags hatte die gesenkte Gewinnprognose noch für einen knapp 13-prozentigen Kursrutsch gesorgt.
Für die Aktien des Siemens-Konkurrenten Alstom ging es um 3,69 Prozent bergauf. Der Industriekonzern zieht nach einem Auftragseinbruch im ersten Geschäftshalbjahr Konsequenzen: Konzernchef Patrick Kron will Stellen streichen und erwägt den Verkauf von Teilen des Bahngeschäfts. Beim Baustoffkonzern Lafarge stand ein Plus von 0,86 Prozent zu Buche. Der starke Euro sorgte für kräftigen Gegenwind: Umsatz und operatives Ergebnis des HeidelbergCement-Wettbewerbers gingen trotz höherer Absatzmengen zurück. Nun verschärfen die Franzosen den Sparkurs.
Einen Kurssprung von 14,91 Prozent schafften die Aktien von Vestas. Der Windkraftanlagenhersteller verbuchte im dritten Quartal wegen neuerlicher Abschreibungen einen Nettoverlust, der zwar nur noch rund halb so hoch war wie vor einem Jahr, aber deutlich höher als von Analysten erwartet. Operativ schafften es die Dänen aber in die Gewinnzone. Zudem hoben sie das Jahresziel für das operative Ergebnis (EBIT) vor Sonderposten an./gl/rum
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