Deutschlands Schuldenuhr in Berlin.
Donnerstag, 09.02.2017 12:51 von | Aufrufe: 627

AKTIE IM FOKUS: Verschuldung von Thyssenkrupp bereitet Aktionären Sorgen

Deutschlands Schuldenuhr in Berlin. © ginton / iStock Editorial / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de

FRANKFURT (dpa-AFX) - Anlegern war am Donnerstag bei der Vorlage der Geschäftszahlen von Thyssenkrupp (ThyssenKrupp Aktie) die recht hohe Nettoverschuldung des Industrie- und Stahlkonzerns ein Dorn im Auge. Operativ lief es zum Auftakt des neuen Geschäftsjahres zwar wie erwartet besser als im Vorjahr, aber auch der gute Lauf in der Industriesparte konnte die Stimmung der Anleger nicht aufhellen. Die Aktie stürzte bis zum späten Vormittag um 3,50 Prozent auf 22,44 Euro ab und gehörte damit zu den Dax -Schlusslichtern.

Analyst Christian Obst von der Baader Bank bemängelte mit Blick auf die Quartalszahlen die Entwicklung des sogenannten Free Cashflow (FCF), also dem freien Mittelzufluss, während operatives Ergebnis und Ausblick die Erwartungen erfüllt hätten. So war die Nettoverschuldung auf 5,4 Milliarden Euro gestiegen. Der Abfluss von 1,7 Milliarden Euro deute auf das größte Problem der Essener hin, schrieb Obst in seiner Studie. Die Konzernstruktur mache es schwer, einen positiven FCF zu erzielen, resümierte der Experte.

THYSSENKRUPP-AKTIEN GEHT NACH RALLY DIE PUSTE AUS

Seth Rosenfeld vom Analysehaus Jefferies hob indes hervor, dass der Konzern immerhin für das zweite Halbjahr mit einer Verbesserung der Kapitallage rechne. So sollten Investitionen in die Lagerbestände der Gewinnentwicklung zugute kommen. Zudem werde mit einer Normalisierung des Preises für Koks gerechnet und eine verbesserte Auftragslage im Industriegeschäft erwartet.

Angesichts des aktuellen Verlusts scheint die Luft aus der bereits zuletzt stockenden Kursrally der Thyssenkrupp-Aktie zumindest vorerst raus zu sein. Ende Januar war der Kurs unter anderem wegen einer zuletzt leichten Erholung der Stahlpreise auf den höchsten Stand seit Mitte 2015 gestiegen - inzwischen liegt der Kurs aber wieder fast zehn Prozent unter diesem Niveau. Mit einem Plus von knapp 75 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten ist die Aktie aber immer noch der stärkste Dax-Gewinner in diesem Zeitraum.

WEITER KEINE LÖSUNG FÜR EUROPÄISCHES STAHLGESCHÄFT

Schub hatte dabei auch die Hoffnung auf eine Lösung für das europäische Stahlgeschäft geliefert. Diese hat sich bislang aber noch nicht erfüllt. Für Experten wie etwa Baader-Analyst Obst ist die unklare Lage im europäischen Stahlgeschäft ein Haken. So steht hier eine Fusion mit dem europäischen Stahlgeschäft von Tata Steel im Raum.

Thyssenkrupp-Chef Heinrich Hiesinger warb am Donnerstag zwar erneut für einen Zusammenschluss, präsentierte aber keine Neuigkeiten und bat um Geduld. Knackpunkt sind unter anderem die hohen Pensionslasten von Tata in Großbritannien. Dies und die Unsicherheiten durch den EU-Austritt Großbritanniens machten es schwierig zu einer für den Dax-Konzern wertsteigernden Transaktion zu gelangen, erklärte Obst.

Auch Rochus Brauneiser vom Analysehaus Kepler äußerte sich kritisch: Der Markt sehe die Möglichkeit eines Zusammenwachsens der europäischen Stahlbranche viel zu optimistisch, obwohl eine Fusion in Gefahr sei oder sich zumindest verzögern und dabei das Einsparpotenzial am Ende geringer sein könnte als von Optimisten erwartet./tav/mis/fbr


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