Ein Mann bezahlt mit seinem Smartphone. (Symbolbild)
Dienstag, 15.10.2019 18:34 von | Aufrufe: 831

AKTIE IM FOKUS 3: Wirecard verlieren nach 'FT'-Vorwürfen 4 Milliarden Börsenwert

Ein Mann bezahlt mit seinem Smartphone. (Symbolbild) © visualspace / E+ / Getty Images

(neu: Aktie vom Tief deutlich erholt, besänftigende Analystenstimmen)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Bezahldienstleister Wirecard hat am Dienstag nach erneuten Vorwürfen der "Financial Times" hinsichtlich der Geschäftspraktiken an der Börse zeitweise fast vier Milliarden Euro an Wert verloren. Dabei brach der Aktienkurs im Tief mit 107,80 Euro um beachtliche 23 Prozent ein. Nachdem eine Konzernsprecherin die neuen Vorwürfe zurückwies, konnten sie einen Teil der Verluste aufholen. Am Ende stand aber immer noch ein herbes Minus von fast 13 Prozent auf der Kurstafel.

Interne Dokumente des Unternehmens sowie die Korrespondenz hochrangiger Manager der Finanzabteilung erweckten den Anschein, als könnten Umsätze und Gewinne in Dubai und Irland zu hoch ausgewiesen worden sein, berichtete die "Financial Times" am Dienstag. Bereits Anfang des Jahres hatten Berichte der Zeitung rund um Bilanzunregelmäßigkeiten in Singapur für Unruhe gesorgt. Die Aktie war damals innerhalb einer guten Woche um fast die Hälfte auf bis zu 86 Euro abgerutscht. Gänzlich davon erholt hatten sich die Papiere davon seither nicht mehr.

Wirecard hatte damals einräumen müssen, dass einige Posten bei einer Tochter tatsächlich falsch verbucht worden waren, allerdings in geringerem Umfang als von der Zeitung suggeriert. Einige Mitarbeiter könnten sich in Singapur strafbar gemacht haben, systematische Luft- und Falschbuchungen schließt Wirecard aber aus.

Der Fall beschäftigt weiter die Behörden. In Deutschland gehen Staatsanwaltschaft und Finanzaufsicht Bafin dem Verdacht unerlaubter Marktmanipulation durch Spekulanten nach. Das Unternehmen geht auch rechtlich gegen Mitarbeiter der britischen Zeitung vor, weil sie womöglich mit Spekulanten unter einer Decke stecken sollen. Die Zeitung sieht sich allerdings nach Untersuchungen einer beauftragten Anwaltskanzlei entlastet von den Vorwürfen.

Für Analyst Mirko Maier von der LBBW sind die neuerlichen Berichte kein Grund zur Beunruhigung. "Wir halten uns an das Testat der Wirtschaftsprüfer, die die schon früher erhobenen Vorwürfe im Rahmen einer Sonderprüfung widerlegten", kommentierte der Experte am Dienstag. Er blickt bei seiner beibehaltenen Kaufempfehlung stattdessen auf die bald erwarteten Quartalszahlen, bei denen er "erfreuliche Umsatz- und Ertragszahlen" erwarte.

Auch die DZ Bank gab sich am Dienstag nach dem Dementi von Wirecard gelassen. Wie Analyst Harald Schnitzer schrieb, komme die Aktie immer wieder durch Betrugsvorwürfe und damit Leerverkaufs-Attacken unter Druck, bisher hätten sich aber alle Vorwürfe als haltlos erwiesen./mis/men/ag/tih/he


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