(neu: Schlusskurs, Analystenstimme, jüngste Commerzbank-Skepsis)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Überraschend starke Eckdaten für 2019 und ein zuversichtlich klingender Ausblick auf das angelaufene Jahr haben den an diesem Montag bereits guten Lauf der Varta-Aktie
Die Papiere bauten ihren zuvor etwa halb so hohen Gewinn am Nachmittag mit letztlich 84,20 Euro merklich aus. Mit einem Anstieg um 7,7 Prozent waren sie im MDax
Anfang Dezember war ihre bis dahin laufende Rekordrally unterbrochen worden. Damals waren sie nach einem grandiosen Lauf im vergangenen Jahr mit 128 Euro so hoch gehandelt worden wie noch nie, im Januar aber hatten aufgekommene Konkurrenzsorgen den Anlegern dann spätestens die Feierlaune verdorben. Der Aktienkurs, der sich 2019 fast verfünffacht hatte, geriet deutlich unter Druck.
Händler lobten die nun vorgelegten Kernziffern als besser als erwartet. Analystin Charlotte Friedrichs von der Berenberg Bank sprach in einer ersten Reaktion von einem "außergewöhnlichen vierten Quartal", in dem der Batteriekonzern mit Blick auf den Umsatz und das bereinigte Ebitda die Erwartungen deutlich um bis zu 30 Prozent übertroffen habe. "Varta feuert auf aus allen Rohren", lobte die Expertin.
Varta hat im vergangenen Jahr vom Boom bei kabellosen Kopfhörern profitiert. Der Umsatz kletterte vor allem dank der dafür produzierten Batterien um 34 Prozent auf 364 Millionen Euro. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg auf rund 98 Millionen Euro und damit fast auf das Doppelte. Zudem äußerte sich die Konzernführung um Herbert Schein optimistisch über die weiteren Aussichten.
"Da waren die Pessimisten wohl doch zu voreilig", kommentierte Marktbeobachter Andreas Lipkow von der Comdirect Bank die Zahlen vor dem Hintergrund des jüngsten Kursrutsches. "Die Befürchtungen über eine Verlangsamung der Produktion von Minibatterien für Apple (Apple Aktie) AirPods haben sich nicht bewahrheitet oder sie konnten kompensiert werden." Das belegte das dynamische Umsatz- und Ergebniswachstum des Unternehmens im vergangenen Geschäftsjahr recht eindrucksvoll.
Im Januar hatte der Commerzbank-Experte Stephan Klepp die Varta-Aktie ins Wanken gebracht, indem er sie aus Sorge vor steigendem Konkurrenzdruck zweimal binnen weniger Tage auf "Reduce" abstufte. Die Alleinstellung des Batteriekonzerns bei Micro-Hochleistungsbatterien zum Beispiel für kabellose Kopfhörer sei vorbei, schrieb der Experte damals als Begründung. Spannend dürfte deshalb nun seine Einschätzung der Zahlen werden./ck/tih/he
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