(neu: weitere Analystenstimmen)
FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Verschiebung des Gewinnziels hat die Aktien von Hugo Boss (Hugo Boss Aktie) am Dienstag von ihrem jüngsten Rekordstand zurückgeholt. Mit Blick auf den Bewertungsaufschlag gegenüber dem Sektor empfehlen die Experten von Equinet nun, die Position in Aktien des Modekonzerns zu reduzieren. In der ersten Handelsstunde verloren Boss-Titel daraufhin 3,17 Prozent auf 95,93 Euro, nachdem sie tags zuvor mit 99,43 Euro noch eine Bestmarke erreicht hatten. Der MDax bewegte sich derweil kaum von der Stelle.
Am Morgen wurde bekannt, dass Boss sein Margenziel nicht halten kann. Es wird zwar weiter mittelfristig eine Profitabilität - gemessen am Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) - von 25 Prozent angestrebt. Dieses Ziel wird nun aber wohl erst nach 2015 erreicht. Beim Umsatz rechnen die Metzinger weiter mit einem Anstieg auf drei Milliarden im Jahr 2015. Ein Börsianer wertete die Meldung zwar als nicht gerade hilfreich, sieht aber "keinen großen Schocker". "Der Konsens liegt für 2015 bei einem Umsatz von 2,9 Milliarden Euro und einer operativen Marge von 24,4 Prozent."
EQUINET: GEWINNZIEL IST AMBITIONIERT
Equinet-Analyst Ingbert Faust hält allerdings auch das Gewinnziel weiter für recht ambitioniert. Die Prämien von 16 Prozent gegenüber anderen Konsummarken und vier Prozent gegenüber Herstellern von Luxusgütern hält er für nicht gerechtfertigt. Herbert Sturm von der DZ Bank sieht die Aktien nach der Meldung kurzfristig unter Druck und empfahl daher, einige Gewinne mitzunehmen.
Commerzbank-Analyst Andreas Riemann betonte wie der Börsianer, dass sowohl er als auch der Konsens bereits etwas unter dem bisherigen Unternehmensziel liegen. Der Experte rechnet entsprechend kaum mit Anpassungen. Aus den Äußerungen des Managements schließt er aber, dass eine Steigerung der Profitabilität vom aktuellen Niveau von rund 23 Prozent ebenso herausfordernd werde, wie konstant zweistelliges Gewinnwachstum.
EXPERTE LOBT ANGEPEILTES UMSATZWACHSTUM
Ein anderer Experte blieb recht optimistisch: Boss rechne weiterhin mit einem Umsatzwachstum von jeweils rund zehn Prozent in den kommenden zwei Jahren. Das sollte den negativen Effekt des verschobenen Margenziels kompensieren. Zudem hält er zumindest eine geringe Profitabilitässteigerung in 2014 für möglich./ag/zb
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