Adidas erzielt Rekordergebnis – und will noch mehr

Adidas blickt auf ein äußerst erfolgreiches Geschäftsjahr 2016 zurück und konnte bei Umsatz und Gewinn kräftig zulegen, wie der Sportartikelhersteller am Mittwoch in Herzogenaurach mitteilte. Auch die Aktionäre sollen davon profitieren und können sich auf eine höhere Dividende freuen. Adidas will das Wachstum in den kommenden Jahren rasant fortsetzen und hebt angesichts der erfreulichen Jahreszahlen seine Ziele bis 2020 an. Anleger reagierten am Mittwoch erfreut auf die Nachrichten: Für die Aktie ging es steil nach oben.

Bestwerte im Geschäftsjahr 2016

Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr um 14 Prozent auf 19,3 Milliarden Euro an, währungsbereinigt betrug das Wachstum sogar 18 Prozent. Die Stammmarke Adidas legte um ein Fünftel zu, während der Umsatz der Fitness-Tochter Reebok dagegen lediglich sechs Prozent über dem Vorjahresniveau lag. In fast allen Marktsegmenten verbesserte sich der Umsatz auf zweistelligem Niveau. Beim Gewinn knackte Adidas die Milliardengrenze: Der Gewinn aus den fortgeführten Geschäftsbereichen legte im Vergleich zum Vorjahr um 41 Prozent auf 1,019 Milliarden Euro zu. Von dem sehr guten Jahresergebnis sollen auch die Aktionäre profitieren und für 2016 eine Dividende von zwei Euro je Aktie erhalten. Im Vorjahr lag diese noch bei 1,60 Euro. „2016 war für Adidas ein außergewöhnliches Jahr. Wir haben die Begehrlichkeit unserer Marken und unserer Produkte weltweit erhöht. Dadurch konnten wir den Umsatz deutlich steigern und erstmals in der Unternehmensgeschichte einen Rekordgewinn von mehr als einer Milliarde Euro erzielen.“, sagte Adidas-Chef Kasper Rorsted.

Adidas hebt Ziele an

Auch in den kommenden Jahren will Adidas weiter so rasant wachsen. Bereits jetzt liege das Unternehmen nach eigenen Angaben über dem Plan der 2015 vorgestellten Unternehmensstrategie „Creating the New“. Deshalb hebt das Unternehmen die ursprünglichen Ziele bis 2020 an: Zwischen 2015 und 2020 soll nun ein Umsatzanstieg von jährlich durchschnittlich zehn bis zwölf Prozent erzielt werden. Der Gewinn soll im selben Zeitraum pro Jahr um durchschnittlich 20 bis 22 Prozent pro Jahr steigen. Im laufenden Geschäftsjahr 2017 rechnet Adidas mit einem währungsbereinigten Umsatz zwischen elf und 13 Prozent sowie einer Gewinnsteigerung um 18 bis 20 Prozent auf bis zu 1,225 Milliarden Euro.

Die Unternehmensstrategie „Creating the New“ sieht eine Vereinfachung des Unternehmens vor. Der Dax-Konzern will sich deshalb in Zukunft vor allem auf die Marken Adidas und Reebok konzentrieren. Das Golfgeschäft soll verkauft werden und auch von der Eishockey-Marke CCM Hockey will sich Adidas trennen. Die Digitalisierung steht ebenfalls im Fokus der Unternehmensstrategie, da der Handel im Internet eine immer größere Rolle spielt. In Deutschland und in den USA setzt Adidas deshalb auf sogenannte „Speedfactories“, die durch hochmoderne Technologien Sportartikel besonders schnell herstellen können. Bis 2020 sollen die dort hergestellten Produkte die Hälfte des Umsatzes ausmachen. In den USA will Adidas in Zukunft überproportional investieren, um seine Marktstellung auf dem dortigen Markt zu stärken – insbesondere gegenüber der Konkurrenz von Under Armour und Nike.

Aktie legt deutlich zu

Die Rekordzahlen von Adidas kamen am Mittwoch an der Börse sehr gut bei den Anlegern an. Zuletzt notierte die Aktie des Sportartikelherstellers mit 7,23 Prozent sehr kräftig im Plus bei 171,35 Euro je Aktie. Sie ist damit bislang mit Abstand der Spitzenreiter im Dax.