Deutsche Unternehmen reagieren unterschiedlich auf die Mindestlohn-Pläne. VW-Betriebsratschef Osterloh hält den Mindestlohn für wichtig, Aldi und Lidl sind gelassen. Landwirte und Taxifahrer fordern eine Übergangszeit.
Der Riss trennt große Konzerne und kleine Betriebe, Ballungsräume und ländliche Regionen, West und Ost. Während die einen dem geplanten gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro gelassen entgegensehen und ihn als nicht zu hoch beschreiben, fürchten die anderen um ihre Existenz. Wenn die Lohnuntergrenze schon kommt, dann doch bitte erst in einigen Jahren – so etwa die Hoffnung von Landwirten oder Taxiunternehmen. Union und SPD hatten sich zu Wochenbeginn auf einen gesetzlichen Mindestlohn verständigt.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bekräftigte den Kompromiss am Donnerstag: „Auch ich werde Sachen zustimmen müssen, die ich von Haus aus nicht für richtig gehalten habe“, sagte sie bei einem Führungskräftetreffen der „Süddeutschen Zeitung“ in Berlin. Noch offen sind Höhe und Starttermin des verbindlichen unteren Stundenentgelts.
VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh forderte Kritiker der Pläne zu einem realistischen Blick auf die heutigen Lebenshaltungskosten auf. „Ich finde es vermessen zu sagen, dass wir mit einem Mindestlohn von 8,50 Euro die Stunde Arbeitsplätze verlieren“, sagte er. Denn selbst 8,50 Euro „wären im Monat rund 1500 Euro brutto - schon damit ist es doch schwer, eine Familie zu ernähren und eine Wohnung samt Nebenkosten zu bezahlen. Mindestlohn ist also wichtig, und 8,50 Euro sind bei weitem nicht zu hoch.“
Von den Berliner Plänen sieht sich der Discount-Marktführer Aldi nicht betroffen. Aldi Süd zahle selbst geringfügig Beschäftigten einen internen Mindestlohn von elf Euro pro Stunde. Aldi Nord verwies darauf, dass eine Verkäuferin im ersten Berufsjahr am Tarifbeispiel Nordrhein-Westfalen 11,08 Euro pro Stunde erhalte.
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