DJ AUSBLICK/Infineon mit guten Zahlen im dritten Quartal erwartet
Von Matthias Goldschmidt
FRANKFURT (Dow Jones)--Beim Chiphersteller Infineon brummen die Geschäfte. Das dürften auch die Zahlen zum dritten Geschäftsquartal untermauern, die der DAX-Konzern am Mittwoch veröffentlichen wird. Seine Mittelfrist-Prognosen hat Infineon bereits angepasst. Auch für den Rest des Geschäftsjahres sehen Analysten trotz vorsichtiger Signale aus dem Automobilsektor noch Potenzial.
WORAUF ANLEGER ACHTEN SOLLTEN:
ERGEBNIS: Infineon dürfte einmal mehr von starker Nachfrage nach Halbleitern für die Automobilindustrie profitiert haben. Hier sagen Analysten ein deutliches Umsatz- und Ergebniswachstum voraus. Infineon hat ein Wachstum des Konzernumsatzes von 3 Prozent im Quartalsvergleich - plus oder minus 2 Prozentpunkte - in Aussicht gestellt. In der Mitte der Spanne soll die Segmentergebnismarge bei soliden 17 Prozent liegen.
AUSBLICK: Sollte Infineon seine eigenen Erwartungen an das Quartal erfüllt haben, läge zumindest die Marge im Rahmen der Gesamtjahresprognose. Die Analysten von der UBS glauben aber, dass Infineon mit seinem Jahresausblick bisher zu tief stapelt und sehen die Möglichkeit, dass der Konzern mit seiner Prognose für das vierte Quartal überraschen wird.
WECHSELKURS: Der stärkere US-Dollar spielt Infineon in die Karten. Die vor drei Monaten erhöhte Jahresprognose basierte auf einem Euro-Dollar-Wechselkurs von 1,25, womit Infineon auf der sicheren Seite war. Die Anfang Juni ausgegebene Mittelfrist-Prognose legte aber schon einen Kurs von 1,20 zugrunde. Aktuell müssen für einen Euro gut 1,17 Dollar bezahlt werden, was deutlich vorteilhafter für Infineon ist. Der Konzern verbucht einen Großteil seiner Einnahmen in der US-Währung, während die Kosten überwiegend in Euro anfallen.
MITTELFRIST-PROGNOSE: Infineon hatte Anfang Juni seine mittelfristige Wachstumsoprognose auf 9 Prozent von 8 Prozent im jährlichen Durchschnitt angehoben. Im kommenden Geschäftsjahr 2018/19 sollen sogar mindestens 10 Prozent drin. Die Segmentergebnismarge von 17 Prozent soll sukzessive steigen. Gleichzeitig will Infineon mehr als bisher investieren. Hintergrund ist die global zunehmende Nachfrage nach Halbleitern.
AUTOMOBILGESCHÄFT: Die Analysten von Baader Helvea empfehlen den genauen Blick auf das Automobilgeschäft wegen Produktionsverzögerungen, die bei Volkswagen und Mercedes-Benz wegen des neuen Zulassungsverfahrens WLTP entstehen. Infineon-Wettbewerber wie STMicro und Texas Instruments hätten bislang jedoch keine Auswirkungen gespürt. Auch habe STMicro entgegen dem saisonüblichen Muster für das laufende Quartal ein Wachstum im Geschäft mit Halbleitern für die Automobilindustrie prognostiziert. Automotive ist das größte Segment von Infineon. Nach Warnungen von Daimler und Osram mahnen aus Sicht der Analysten von Barclays zur Vorsicht.