www.deraktionaer.de/artikel/aktien/...en-zahlen-20241765.html
Der Kurs der Xiaomi-Aktie ist nach den jüngsten Quartalszahlen deutlich unter Druck geraten. Inzwischen haben zahlreiche Analysten ihre Einschätzungen überarbeitet und ihre Kursziele angepasst. Ist eine grundsätzliche Richtungsänderung zu bemerken? DER AKTIONÄR mit einem Überblick sowie einer Einordnung.
Auf den ersten Blick sehen die fundamentalen Einschätzungen zur Aktie toll aus. Im Schnitt prognostizieren Analysten mit Blick auf die kommenden zwölf Monate für den Kurs der Xiaomi-Aktie einen fairen Wert von 28,71 Hongkong-Dollar (etwa 3,24 Euro). Das entspricht knapp 50 Prozent Aufwärtspotenzial.
Vor einem Quartal hatten Analysten der Aktie nur rund 34 Prozent Kurszuwachs zugestanden. Also alles super?
Mitnichten! Denn zur Wahrheit gehört auch: Der Xiaomi-Kurs ist nach eher schwachen Zahlen (unter anderem aufgrund von Lieferkettten-Problemen und Abschreibungen) deutlich abgeschmiert. Analysten haben ihre Kursziele tatsächlich inzwischen leicht gesenkt. Das Kurziel lag vor einem Quartal im Durchschnitt noch bei etwa 34,00 Hongkong-Dollar.
Das implizierte Aufwärtspotenzial ist also nur gestiegen, weil der Kurs noch stärker als die Kursziele gefallen ist.
Die aktuellen Einschätzungen
In den vergangenen Quartalen hatten sich Analysten von der Korrektur bei Xiaomi unbeeindruckt gezeigt. Doch inzwischen ist klar: Die eingetrübte wirtschaftliche Lage, Chip-Mangel, Corona und Konkurrenzdruck gehen auch an Chinas Antwort auf Apple nicht spurlos vorüber.
Trotzdem überwiegen die Kaufempfehlungen (44) laut Bloomberg-Datenbank klar gegenüber „Halten“ (5) und „Verkaufen“ (2). Jüngst haben lediglich Nomura (Ziel: 31 HKD) und Macquarie (19,52 HKD) neutrale Haltungen eingenommen. Von anderen namhaften Banken gibt es Kaufempfehlungen. Nur bei der HSBC ist dabei allerdings das Kursziel nicht nach unten angepasst worden.
Finanzhaus§Kursziel in Hongkong-Dollar
Credit Suisse 27,00
Morgan Stanley 31,50
HSBC§36,50
Goldman Sachs 28,50
Auch Morningstar-Analyst Dan Baker spricht eine Kaufempfehlung aus und reduziert gleichzeitig sein Kursziel – von 24 auf 23,60 HKD. Begründung: Die Abschreibungen des Unternehmens, die im abgelaufenen Quartal den Gewinn gedrückt hatten. (Der Nettogewinn ist aufgrund von Abschreibungen um 84 Prozent auf 788,6 Millionen Yuan gesunken, weil 3,5 Milliarden Yuan als Investitionsverluste abgeschrieben wurden.) Dazu kommt die schwächere Prognose für das laufende Jahr. Das Elektroautogeschäft wird mangels konkreter Informationen von Baker bislang nicht einkalkuliert.
Xiaomi GD 50 GD 200 Jan '21 Mär '21 Mai '21 Jul '21 Sep '21 Nov '21 1,5 2 2,5 3 3,5 4
Xiaomi (WKN: A2JNY1)
Es bleibt dabei: Xiaomis langfristige Perspektiven sind spannend. Der Chip-Mangel hat Xiaomi jedoch offenbar etwas stärker erwischt, als das Management noch im Sommer prognostiziert hatte (siehe weiterführende Beiträge im Artikel-Ende). Das kostet Vertrauen. Analysten senken nun – dem mittelfristigen Abwärtstrend folgend – ihre Kursziele. Ob sich die Lage an der Logistikfront entspannt, wird auch von der Entwicklung der Corona-Pandemie abhängen. Das Elektroautogeschäft steckt wiederum noch in den Kinderschuhen und dürfte erst in einigen Jahren für die Bewertung der Aktie wirklich relevant werden. Xiaomi ist angesichts des massiv angeschlagenen Charts derzeit kein Kauf. Ende vergangene Woche wurde der Stopp des AKTIONÄR bei 2,10 Euro nur um einen Cent nicht ausgelöst.
Der Kurs der Xiaomi-Aktie ist nach den jüngsten Quartalszahlen deutlich unter Druck geraten. Inzwischen haben zahlreiche Analysten ihre Einschätzungen überarbeitet und ihre Kursziele angepasst. Ist eine grundsätzliche Richtungsänderung zu bemerken? DER AKTIONÄR mit einem Überblick sowie einer Einordnung.
Auf den ersten Blick sehen die fundamentalen Einschätzungen zur Aktie toll aus. Im Schnitt prognostizieren Analysten mit Blick auf die kommenden zwölf Monate für den Kurs der Xiaomi-Aktie einen fairen Wert von 28,71 Hongkong-Dollar (etwa 3,24 Euro). Das entspricht knapp 50 Prozent Aufwärtspotenzial.
Vor einem Quartal hatten Analysten der Aktie nur rund 34 Prozent Kurszuwachs zugestanden. Also alles super?
Mitnichten! Denn zur Wahrheit gehört auch: Der Xiaomi-Kurs ist nach eher schwachen Zahlen (unter anderem aufgrund von Lieferkettten-Problemen und Abschreibungen) deutlich abgeschmiert. Analysten haben ihre Kursziele tatsächlich inzwischen leicht gesenkt. Das Kurziel lag vor einem Quartal im Durchschnitt noch bei etwa 34,00 Hongkong-Dollar.
Das implizierte Aufwärtspotenzial ist also nur gestiegen, weil der Kurs noch stärker als die Kursziele gefallen ist.
Die aktuellen Einschätzungen
In den vergangenen Quartalen hatten sich Analysten von der Korrektur bei Xiaomi unbeeindruckt gezeigt. Doch inzwischen ist klar: Die eingetrübte wirtschaftliche Lage, Chip-Mangel, Corona und Konkurrenzdruck gehen auch an Chinas Antwort auf Apple nicht spurlos vorüber.
Trotzdem überwiegen die Kaufempfehlungen (44) laut Bloomberg-Datenbank klar gegenüber „Halten“ (5) und „Verkaufen“ (2). Jüngst haben lediglich Nomura (Ziel: 31 HKD) und Macquarie (19,52 HKD) neutrale Haltungen eingenommen. Von anderen namhaften Banken gibt es Kaufempfehlungen. Nur bei der HSBC ist dabei allerdings das Kursziel nicht nach unten angepasst worden.
Finanzhaus§Kursziel in Hongkong-Dollar
Credit Suisse 27,00
Morgan Stanley 31,50
HSBC§36,50
Goldman Sachs 28,50
Auch Morningstar-Analyst Dan Baker spricht eine Kaufempfehlung aus und reduziert gleichzeitig sein Kursziel – von 24 auf 23,60 HKD. Begründung: Die Abschreibungen des Unternehmens, die im abgelaufenen Quartal den Gewinn gedrückt hatten. (Der Nettogewinn ist aufgrund von Abschreibungen um 84 Prozent auf 788,6 Millionen Yuan gesunken, weil 3,5 Milliarden Yuan als Investitionsverluste abgeschrieben wurden.) Dazu kommt die schwächere Prognose für das laufende Jahr. Das Elektroautogeschäft wird mangels konkreter Informationen von Baker bislang nicht einkalkuliert.
Xiaomi GD 50 GD 200 Jan '21 Mär '21 Mai '21 Jul '21 Sep '21 Nov '21 1,5 2 2,5 3 3,5 4
Xiaomi (WKN: A2JNY1)
Es bleibt dabei: Xiaomis langfristige Perspektiven sind spannend. Der Chip-Mangel hat Xiaomi jedoch offenbar etwas stärker erwischt, als das Management noch im Sommer prognostiziert hatte (siehe weiterführende Beiträge im Artikel-Ende). Das kostet Vertrauen. Analysten senken nun – dem mittelfristigen Abwärtstrend folgend – ihre Kursziele. Ob sich die Lage an der Logistikfront entspannt, wird auch von der Entwicklung der Corona-Pandemie abhängen. Das Elektroautogeschäft steckt wiederum noch in den Kinderschuhen und dürfte erst in einigen Jahren für die Bewertung der Aktie wirklich relevant werden. Xiaomi ist angesichts des massiv angeschlagenen Charts derzeit kein Kauf. Ende vergangene Woche wurde der Stopp des AKTIONÄR bei 2,10 Euro nur um einen Cent nicht ausgelöst.