@Pasta
Die Frage, warum ein Unternehmen, das international aufgestellt ist, sich die bestmöglichen Anwälte in den jeweiligen Staaten, in denen es aktiv ist, auswählt, muss doch überhaupt nicht gestellt werden, das ist selbstverständlich. Aber da ich dich ja nun schon etwas länger "kenne": das weißt du ja eigentlich selbst auch! Deshalb glaube ich nicht, dass du diese Frage hier aufwirfst, weil sie sich dir selbst stellt, sondern weil ich annehme, dass du erreichen möchtest, dass die anderen im Forum sich diese Frage stellen.
Warum sollen sie das?
Die Antwort findet man auf den frühen Seiten dieses Threads (zwischen Spätsommer 2016 und Mitte Januar 2017, habe jetzt nicht nachgesehen, welche Seiten das konkret sind, lässt sich aber ja leicht finden) und nebenan ebenfalls in diesem Zeitraum (ca. S. 120 - 150).
Ich würde sagen, dass aktuell reichlich aufgebauscht wird, was seit langem schon überprüft wird. Die Frage könnte sich auch stellen, warum erst Ende Januar (als der Kurs von WDI wieder über 160 stand und damit eine charttechnische Hürde hinter sich gelassen hatte nach der massiven Korrektur seit dem Spätsommer 2018) die FT ihre Berichte rausgehauen hat, obwohl die angeblichen Unregelmäßigkeiten ja schon (vermutlich auch Dan McCrum) viel früher bekannt waren. Dass die Indien-Geschichte wieder aufgewärmt wird, ist m. E. ebenfalls ein Hinweis auf eine allgemeine Erschöpfung der Quellen derer, die WDI lieber am Boden sähen (wer das auch alles sein könnte: McCrum natürlich, die LV, allen voran Typen wie Crispin Odey, Medien, die sich mit Exklusivinfos und den für sie daraus resultierenden positiven Effekten ("wie die FT schrieb..."), evtl. auch Konkurrenten (Adyen - der CEO behauptet zwar, dass die ganze Branche in Mitleidenschaft gezogen wird, aber insgeheim - Achtung, reine Spekulation - ist er der letzte, der nicht schadenfroh wäre), u. a.).
OK, und um nicht als Pusher hier aufzutreten: Sollte sich bei der Veröffentlichung der Q-Zahlen herausstellen, dass die Geschäfte von Wirecard nicht so laufen wie erwartet, dass auch für die Zukunft (warum auch immer) mit einer Abschwächung der Dynamik gerechnet wird, dass die Behauptungen von McCrum und der FT tatsächlich stimmen und es sich dabei tatsächlich nachweislich um bewusst vorgenommene Bilanzfälschungen handelt und diese auch vom Management in Aschheim gedeckt wurden, dürfte der Höhenflug von Wirecard erst einmal beendet sein. Was für mich aber eben auch nicht bedeutet, dass dann der eigentliche große Zusammenbruch folgt. Der war ja schon und von all dem, was ich schon skizziert habe, ist der Großteil längst eingepreist im Kurs.
Für den Fall einer anhaltenden Dynamik des Wachstums werden alte Höhen bald wieder erreicht werden, zunächst das Ausgangsniveau vor dem Einbruch...
Deshalb ist derzeit aus meiner Sicht - wieder einmal - ein ziemlich günstiges CRV erreicht. Der Absturz auf 86 Euro war aus meiner Sicht extrem emotional und übertrieben, auch in den letzten Tagen war extreme Angst im Markt, ewige Longies haben in den Foren ihren Ausstieg aus Wirecard verkündet, Die Aufrufe in den Foren sind derart hoch, dass auch das ein Hinweis auf extreme Angst sein kann. Die Kanonen donnern!