Das es bezahlte Forenposter gibt, für's Bashen und Pushen gleichermaßen, halte ich für gegeben.
Schließlich gibt es auch Clickworker, Leute, die man beauftragen kann, eine Webseite auf Bugs und Usability zu testen, oder man kann sie SEO-Texte formulieren lassen, Links setzen lassen etc. pp.
Das ist durchaus ein netter Nebenverdienst und quasi das Gegenstück zu Hausfrauen, die sich durch Telefonsex was dazuverdienen.
Und soweit ich das überblicke tummelt sich die ganze Gesellschaft auf den Finanzportalen und den Foren. Studenten und Berufsanfänger, die zocken wollen oder z.B. mit Dividenden-Investing anfangen. Bankangestellte und Investmentbanker jeglichen Alters zum Zeitvertreib, zum Abgleich der eigenen Ansichten, zum Abholen von Stimmungen, o.ä. Renter ebenfalls, weil sie Zeit haben, interessiert sind und weil ein solches Foren deutlich leichter zu händeln ist, als diverse Social-Media-Accounts. Erben sind ebenfalls hier vertreten, genauso wie Ingenieure, BWLer, Beamte, Wikifolio-Trader, Sozialarbeiter, Angesteller (vor allem von Börsenunternehmen) und "Promis". Aus Stuttgart, München, Mainz, Österreich, Brüssel, "Kaffs" in Norddeutschland, etc.
Und natürlich lesen in den Foren auch Vorstände, zumindest aber Leute aus den Kommunikationsabteilungen mit. Hat in dem Forum für dieses Frankierunternehmen nicht sogar die IR-Chefin mitgeschrieben? Egal: Die wollen ja auch wissen, wie die Stimmung ist, was über ihr Unternehmen gesagt wird und man gibt sogar den diversen Blättchen, wie Börse-Online, Vorstandswoche o.ä. Interviews. Einst gescheite Wirtschaftsmagazine, wie Handelsblatt, Manager-Magazin oder Wirtschaftswoche kooperieren mit den in Suchmaschinen unschlagbar hochgerankten Finanzportale, um was vom Traffic abzubekommen. Die ganzen Blogger kommen hinzu.
Und wenn ich höre, dass der Enkeltrick immer noch funktioniert, oder lese, wie dieser eigentlich vernunftbegabte Rentner 300.000 Euro verlor, weil er auf obskure Webseiten für Binäroptionen hereinfiel (www.spiegel.de/wirtschaft/service/...abzocken-a-1227921.html), dann sind deutsche Anleger mit all ihrer Naivität, Gier und Angst gern adressierte Opfer von Kriminellen.
Auch macht es diversen Leuten einfach Spaß, Bullshit zu verbreiten. Trolle gibt es zu jedem Thema.
Und nur weil jemand 5000 oder 50.000 oder 5 Millionen Aktien besitzt, ist er nicht schlauer oder gefestigter. Er hat einfach nur mehr Geld, als andere.
Und auch Instis und Banken kann daran gelegen sein, zu bashen und zu pushen, um den Kurs unter oder oben zu behalten oder um Verunsicherung zu schüren oder Jubelarien zu schmettern. Irgendwie muss sich ja doch ganz gut Geld verdienen lassen, warum es so viele Börsenblättchen, Blogs und Youtubekanäle gibt.
Und was sind schon 100, 1000 oder 10-100.000 Euro für Basher und Pusher (und erst für professionell angelegte Betrügerwebseiten), wenn der Gegenwert doppelt so hoch, vllt. sogar 10x ist?
Und manchmal ist der Anteil der Kleinanleger und Foristen an Unternehmen gar nicht mal so klein. Ich meine bei IVU wäre es gewesen, da hielten die Foristen etwa 5% an IVU. Und auch einzelne Wikifolios sind manchmal nicht zu verachten.
Soweit mir bekannt, und ich bin seit 10 Jahren im digitalen Business unterwegs, habe ich aberdutzende perfide Taktiken kennengelernt. Mich würde es auch nicht überraschen, wenn es so etwas wie den Wörterketten-Thread oder Tippspiel-Threads nur gibt, damit man schnell viele grüne Sterne bekommt, so dass es nicht sofort zu erkennen ist, wie unseriös man ist. Basher und Pusher melden sich nicht immer kürzlich auf Ariva an und verkünden dann munter ihre Botschaft.