Hat sich jemand jemals von euch die Mühe gemacht, wie niedrig die Margen in dem Bereich sind ?
Was meinst du, warum WC die Gewinne in Asien erfunden hat?
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Ich habe mir den TPA-Teil des KPMG-Berichtes nochmal genauestens durchgelesen und dabei auf Hinweise geachtet, die darauf hindeuten, dass es das Geschäft mit den TPA so doch gegeben haben könnte. Um es vorwegzunehmen: Die Antwort ist nein, keine Hinweise. Hier die Details aus dem Bericht, die mich zu dieser Einschätzung führen:
Die Abwicklung lief ausweislich des Berichtes so, dass die TPA abgewickelt haben. Die Volumina wurden zwischen WDI und den TPA besprochen (früher mit Screenshots aus dem TPA System und später durch Blick in die Systeme selber (Aussage WDI Mitarbeiter)); KPMG hat diesen Vorgang nicht gesehen, der wurde nur so beschrieben. Dann wurden die Provisionen der Händler bei Wirecard als Umsatz verbucht, der Anteil vom TPA als Materialaufwand und die Differenz als Forderung von WDI an TPA. Diese Forderung hat der TPA aber nicht beglichen, sondern einbehalten und auf das Treuhandkonto eingezahlt. Da war dann bei WDI die Buchung Cash an Forderung.
Deshalb gibt es bei WDI keine Bankdaten, die die Forderungsbegleichung belegen würde. VomTPA und den Banken sind ebenfalls keine Kontoauszüge vorgelegt worden, die Kontobewegungen zeigen würden. Wirecard hat in seinen Statements übrigens gesagt, dass die WDI Gesellschaften eingezahlt haben. Das ist demnach eine falsche Behauptung. Hätte eigentlich schon da auffallen müssen.
Die Originärtransaktionen konnten beim TPA in deren Systemen auch nicht eingesehen werden. Der Zugriff hierzu wurde KPMG nicht gewährt.
Alle Einschätzungen von KPMG zu den Werten basieren ausschließlich auf Unterlagen aus der Wirecard Buchhaltung. D.h. keine Validierung mit externen Daten war möglich.
Dann hatte KPMG noch versucht wenigstens anhand der TPA Verträge und der Buchhaltungsunterlagen die "rechnerische Richtigkeit und Vertragskonformität" nachzuweisen, was für 87% des Volumens gelang. Aber eben nur anhand der Daten, die extern nicht nachweisbar waren.
Dann zu den 34 Kundengruppen, die hinter Al Alam stehen hat KPMG auch nur Hintergrundrecherchen durchgeführt. Aber anscheinend nur Desktop. Die haben da noch nicht einmal angerufen und gefragt, ob sie Al Alam oder Wirecard kennen, wie es die FT gemacht hat. Jedenfalls steht nicht im Bericht, dass jemand von KPMG mit irgendjemandem gesprochen hat.
Zur Elastic Engine: KPMG hat beschrieben, dass der Datenextraktionsprozess noch nicht analysiert wurde. Sie haben also Daten aus der Elastic Engine entnommen und analysiert, haben aber nicht überprüft, wie sie dareingekommen sind. Die Daten selber haben sie nach bestimmten Aspekten plausibilisiert. Aber ehrlich gesagt, jeder Anfänger Programierer schreibt in einer Woche ein Programm, was 200 Millionen Datensätze nach bestimmten Regeln erzeugt und dann in eine Elastic Engine lädt.
Um es zusammenzufassen: Für die Existenz der TPA Volumina gibt es keinerlei Belege, außer die die Wirecard für die Verbuchung vorgenommen hat. Und keiner kann jetzt belegen, dass tatsächlich Geld auf die Bankkonten geflossen ist.
Ehrlich gesagt, verstehe ich die Welt immer weniger. Die KPMG muss - MUSS - den Aufsichtsrat eigentlich darüber informiert haben, dass die Sache zum Himmel stinkt. Der Vorstand scheint dann einfach mit der Kommunikation weitergemacht zu haben ohne, dass ihn jemand davon abgehalten hat. KPMG konnte vermutlich wegen einer Verschwiegenheitserklärung selber nichts unternehmen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob NDA's auch dann gelten, wenn es um die Aufdeckung einer Straftat geht.
Ich kann es drehen und wenden, wie ich will, aber ich sehe nirgendwo eine Spur des TPA-Geschäftes. Für mich macht die Vermutung, dass es dieses nie gegeben hat, einfach nur Sinn. Und wir wissen heute auch, dass Wirecard in den Ad Hoc eigentlich gelogen hat. Dass die 1.9 Mrd. nicht belegt werden konnten war EY und Wirecard schon bekannt, als Wirecard geschrieben hat, es wären keine substantiellen Probleme aufgetaucht, die einem Testat im Wege stehen würden.
Und dass irgendein Angestellter in Singapur das schnallt und lieber zur FT und den Leerverkäufern rennt als zur CAD oder zur Polizei, ist ja wohl auch klar.
Ich kann nirgendwo einen Logikfehler erkennen. Bitte sagt mir, wo Ihr auch nur den Hauch einer Spur des Geldes bzw. der Transaktionen findet. Allerdings hat entweder KPMG oder der AR einen schweren Fehler begangen. Der eine (KPMG) hätte es dem anderen (AR) unmissverständlich sagen müssen und der AR hätte dann unverzüglich handeln müssen.
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