Ich sehe es auch so, dass die Banken/Zentralbank nicht unbedingt Wirecard auf dem Schirm haben: der Partner des Treuhandkontos ist der Treuhänder; nicht Wirceard (die sind nur Einzahler).
Aber: es muss ja seitens Wirecard Einzahlungsbelege mit Kontonummer geben?!
Wenn ich ein Treuhandkonto in der Größenordnung hätte, würde ich eine Ansicht ohne Verfügungsgewalt fordern. (Man kann auf das Konto schauen aber ist nicht zu Transaktionen berechtigt).
Man lässt sich doch monatlich ein Buchungsjournal geben und gleicht das wenigstens je Quartal mit dem Treuhänder ab?
Eigentlich muß das doch eine zentrale Größe für Wirecard gewesen sein? Wieviel von dem Treunhandkonto wird abgerufen/in Anspruch genommen? Danach wird die neue Höhe berechnet z.B. 2% des Transaktionsvolumens. Bei vielen Reklamationen wird erhöht bei wenigen wird gesenkt.
Bei einem Jahresabschluss fordert man eine Saldenbestätigung an. (Neutral ohne den Wert zu nennen den man erwartet). Das wird abgeglichen zum Ist Kontostand.
Und damit zum Bereich EY/KPMG:
Bei denen läuft das auch so. Die Fragen den Saldo ab und vergleichen zu dem was in den Büchern von Wirecard steht. Wenn das nicht passt dann wird abgeglichen.
Bei 1,9 Milliarden fordert ein Prüfer das Buchungsjournal von Wirecard an um die Summe nachzuvollziehen.
Und das ist für mich das schlimmste:
Für mich hat KPMG weit mehr geschlampt als EY!
EY macht einen Jahresabschluß. Normales Geschäft. Man checkt die Zahlen, läßt sich Belege geben und vergleicht zum Vorjahr. Dann checkt man die Plausibilität. Passt alles zur Umsatzentwicklung etc? Ja? Haken dran und weiter.
KPMG hatte eine forensische Prüfung um den Abschluß von EY im Detail zu prüfen und zu bestätigen. Es ging darum die FT Vorwürfe zu durchleuchten!
DAS HABEN SIE GETAN: sie sahen keine Veranlassung an den Abschlüssen 2016 - 2018 etwas zu ändern!
Alles andere im Bericht war Beiwerk auf der Tonspur!
Sie sollten die Abschlüsse prüfen (detailliert) und haben nichts gefunden um nicht zu bestätigen!
Das war für mich das Zeichen das alles ok ist - die finale Bestätigung der Bilanzen 2016-2018. Ich habe jedem erzählt KPMG hat die Abschlüsse nach einer forensischen Prüfung bestätigt! Damit alles ok. Wenn die in Monaten nichts finden und konkret auf die Vorwürfe angesetzt wurden dann muss alles ok sein!
Die Meldungen zu Kooperation etc. sind zwar nicht so toll gewesen aber der Laden wächst mit >30% und es herrschte Corona. Ja, man kann aus dem Bericht alles mögliche rauslesen aber am Ende bleibt der eine Satz:
"eine substanziellen Feststellungen ergeben, die für die Jahresabschlüsse im Untersuchungszeitraum 2016, 2017 und 2018 zu Korrekturbedarf geführt hätten."
Damit ist doch alles gesagt: der Prüfer des Prüfers sagt alles ist ok! KPMG bestätigt die Testate von EY nach einer forensischen Prüfung zu 100%!
WAS KANN ICH ALS ANLEGER MEHR VERLANGEN? 2 von den Big4 bestätigen die JA!
KPMG hätte das aus meiner Sicht niemals sagen dürfen wenn sie Milliardenbeträge nicht haben prüfen können.
Der einzige Satz von KPMG hätte lauten dürfen: wir können das nicht bestätigen weil wir die Treuhandkonten nicht verifizieren konnten.
So wie es EY jetzt getan hat.
M.E. sind damit EY und noch mehr KOMG für mich als Prüfungsgesellschaften erledigt!
D.h. EY kann einen JA nicht korrekt prüfen und KPMG ist noch nicht einmal in der Lage einen JA mit dem 10fachen Aufwand korrekt zu prüfen obwohl genau definiert wurde wo es wohl unstimmigkeiten gab.
Aus Sicht von Wirecard würde ich definitiv mein Geld von KPMG zurückfordern und anstelle des AR von Wirecard würde ich auch KPMG rechtlich belangen: ich AR von Wirecard habe dich KPMG für zig Millionen beauftragen meine testierten JA im Detail zu prüfen und du hast komplett versagt.
Nur meine Meinung zum Thema Treuhand und EY sowie KPMG.