Ich habe Zatarra und Gotham mitgemacht und mich daher auch in das für mich neue Thema der Leerverkäufe hineingearbeitet. Mit allem, was oben steht habt Ihr recht. Degiro ist auch so ein Online-Broker, ebenso wie Lynx, die verleihen. Nicht nur deswegen, aber auch, wechsel ich demnächst zum S-Broker.
Ich hatte mal alle MdBs des Finanzausschusses im Zuge der Short-Attacken angeschrieben, aber da kam zu 50% nur schlechte Antworten zurück. U.a., dass es zu viel Aufwand für die HFs wäre, wenn sie jede Bewegung melden müssten. Dabei war dies gar nicht meine Absicht und selbst wenn, lässt sich dies mittels automatischen Datenaustausch bewerkstelligen. Technisch ist alles möglich, nur eine Frage des Wollens. Und weil Leerverkaufsregeln EU-weit beschlossen werden, wird das aber alles sowieso nichts. Leider. Es wäre ja schon viel geholfen, wenn die Veröffentlichungspflicht auf 0,3 abgesenkt würde und die Meldepflicht auf 0,1. Das das überhaupt unterschiedlich gehandhabt wird, ist zwar ein Witz, aber hey, ein kleinen Erfolg soll die Finanzindustrie ruhig haben.
Hinzu kommt:
All die Vorteile von ETFs und Fonds verkehren sich seit Jahren ins Gegenteil. ETFs sind nicht gleich ETFs; sie verstärken/verschlimmern Anstiege und Abstiege nur noch und die Fonds verleihen sich selbst ihre Aktienbestände. War mal bei Freenet schön zu beobachten, wie eine Blackrock-Tochtergesellschaft regemäßig im Bundesanzeiger mit einer Shortquote auftauchte. Und woher haben sie ihre verliehenen Aktien? Wohl kaum von jemand anderem, als Blackrock selbst, die ja schließlich ein großer Aktionär von Freenet sind. Und Blackrock bleibt sowieso auf ewig bei jedem Unternehmen Aktionär (es sei denn sie gehen pleite (also die jew. AG), da ist es denen egal, wenn auf 5, 10, 30 Jahre mal eine kleine "selbstinduzierte" Delle im Verlauf drin steckt.
Ich will in Zeiten von Fonds und automatisiertem Handel keine Lanze für Hold & Buy brechen, man muss schon immer ein waches Auge auf die Kurse haben, aber aus der Mode ist dieser Investmentansatz ganz sicher nicht. Denn nur so kann man einem nicht geheure Kursverläufe auch aussitzen. Dieses ständige Timen von Käufen und Verkäufen hingegen klappt nie und ich hätte schon so manchen Euro gelassen, wenn ich wegen jedem Tweet und LV getradet hätte.
Davon abgesehen gehe ich für mich grundsätzlich bei jedem Unternehmen, das sich in meinem Depot befindet, von einer LV-Quote von 1% aus bzw. ich erhöhe die offizielle Quote um 1 Prozentpunkt. Egal, ob es sich mit dem Bundesanzeiger oder Shortsell.nl deckt, oder nicht. Auch unterm Radar findet sich immer was...
Und da ich auch 2x ordentliche Anstiege nach Short-Attacken miterlebte, kann ich nur dazu raten, sich in Geduld zu üben. Es wird schon wieder steigen.
Siehe hierzu auch meinen Post zu den Q3-Zahlen, der ganz offensichtlich durch das Absinken des Kurses ins Abseits gedrängt wurde.
https://www.ariva.de/forum/...-2014-2025-497990?page=843#jump25136349Zur Erinnerung: 15.000 neue Kunden in 3 Monaten (also zumindest dort hineingerechnet) und wieder stärkeres organisches Wachstum in EBITDA als im Umsatz. Zudem stammen die Abschreibungen im Kundenbestand auch aus Währungseffekten. Das ist gut zu wissen. Wenn es sich so verhält, dass alle 3 Monate um die 15.000 neue Kunden hinzukommen und organisches EBITDA noch schneller als der organische Umsatz wächst, was will das Anlegerherz dann mehr?
Ich finde es großartig zu wissen, dass von immer mehr Kunden immer mehr hängen bleibt. :-)