Der 600 Milliarden Dollar Druckauftrag
Der Tagesverlauf beim Gold war heute völlig auf die Entscheidung des Offenmarkt-Ausschusses der FED (FOMC) ausgerichtet.
Während Gold im frühen asiatischen Handel, zum Londoner Vormittags-Handel und zu Beginn des Handels an der New Yorker COMEX um den gestrigen Schlusskurs in New York pendelte, kam der große Hammer gegen 16:00 Uhr MEZ:
Erst fiel der Goldpreis von $1.355 auf $1.345,50 (EUR 958,88) zum Londoner P.M. Fix. Und im Anschluss auf $1.330. Ein Rückgang innerhalb weniger Minuten von über $25.
Damit war klar, was für eine Entscheidung uns am heutigen Abend vom FOMC präsentiert werden würde: Die Dollar-Geldschleusen würden wohl faktisch unkontrolliert geöffnet werden.
Und so kam es denn auch. Denn das Programm der FED, US-Staatsanleihen am Markt im Volumen von insgesamt $600 Milliarden über die nächsten Monate anzukaufen, bedeutet nichts anderes, als dass US-Staatsausgaben auf Pump mit frisch gedrucktem Geld bezahlt werden.
Denn obwohl die FED die Anleihen nicht direkt bei den Versteigerungen des US-Schatzamtes ankaufen wird, wissen die Marktteilnehmer natürlich, dass sie ihre so – quasi im Auftrag der FED - ersteigerten Anleihen jederzeit am Bond-Markt an die FED weiterverkaufen können. So eröffnet sich den Primary Dealer Banken über diese Form der Arbitrage die Möglichkeit, ein Teil dieser Summe als Handelsgewinne selbst einstreichen zu können.
Was berichtet das Sprachrohr des Bankensystems, Bloomberg, heute über diese Entscheidung: Fed to Buy Extra $600 Billion of Treasuries to Boost Growth. So, so: Man druckt einfach $600 Milliarden weiteres Falschgeld und wirft es über den Umweg des US-Staates, der sich offiziell mit dieser Summe zusätzlich verschuldet, in den Rachen der vielen hungrigen Mäuler.
Aber auch kritische Stimmen werden in dem Bloomberg-Artikel laut: He"s risking a strategy that may either fail or fuel inflation and asset bubbles, said Scott Pardee, a former New York Fed official who now teaches at Middlebury College in Vermont.
Na ja – die Inflation bei den sogenannten Asset Bubbles sehen wir ja täglich an den weiterhin haussierenden Aktien-Märkten. Und Inflation zeigt sich, wenn man beispielsweise den Goldpreis-Anstieg der letzten Jahre betrachtet. Nur bei den Gütern des täglichen Lebens scheint die Inflation – jedenfalls nach den durch diverse Wahrheitsministerien veröffentlichten Inflationszahlen – noch nicht angekommen zu sein. Wer einen realistischen Blick auf die Kosten für öffentliche Dienstleistungen, Energie, Gesundheit und zuletzt Lebensmittel wirft, der wird zu einem ganz anderen Ergebnis kommen.
Denn das Fluten der Märkte mit frischen US-Dollar enteignet nicht nur die Dollar-Vermögensbesitzer, seien es nun lokale Schuldner wie Lehrer und Feuerwehrleute, die ihre Pensionszahlungen wie Schnee dahinschmelzen sehen, oder die chinesischen, japanischen und koreanischen Arbeiter, die sich für den Konsum der Amerikaner totgeschuftet haben, nein es wird früher oder später das komplette Vertrauen der Bürger in ihre Währung erschüttern. Und ist dieses Vertrauen einmal erschüttert, dann werden Viele in Panik ihre letzten Dollar-Reste in stabile Asset-Klassen oder Gegenstände des täglichen Lebens umtauschen wollen.
Dann kann es sehr schnell zu der vielfach gefürchteten Hyperinflation kommen, die im Prinzip nichts anderes ist als eine Mega-Deflation: Alle Geldwerte deflationieren im Wert; das heißt sie verlieren in massiver Art und Weise an Kaufkraft.
Die Dollar-Flutung wird natürlich bei den anderen Notenbanken Gegenreaktionen auslösen. Denn keiner möchte seine Märkte in den USA kampflos aufgeben. Und so werden wir dann auch ähnliche Aktionen der Bank of Japan und der EZB sehen – Währungskrieg darum, wer zuerst seine Währung auf den Wert Null drücken kann. Und Null ist bekanntermaßen der wirkliche innere Wert aller Papierwährungen.
Die Frage ist nur: Wann?
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"Heute geht es uns schlechter als gestern, aber besser als morgen!"
"In Zeiten der universellen Täuschung wird das Aussprechen der Wahrheit zur revolutionären Tat!" (George Orwell)