Bericht für den 20. September 2010
Kampf vor dem FED-Meeting
Am Dienstag trifft sich der Offenmarkt-Ausschuss der FED (FOMC) zu seiner Sitzung in Washington. Es werden keine dramatischen Änderungen der Geld-Politik der US-Notenbank erwartet. Man hat sich sowieso schon seit Wochen von der ursprünglichen Idee verabschiedet, die Zügel der Geldpolitik wieder leicht anzuziehen. Der Grund sind die schlechten Zahlen der US-Wirtschaft, die auf alles andere, bloß nicht auf Erholung hindeuten.
Beobachter des Goldmarktes wissen, dass vor der Sitzung und um den Zeitpunkt der Verkündung der Highlights der Sitzung der Goldpreis immer besonders kräftigen Schwankungen nach unten ausgesetzt ist. Gold ist schließlich der Todfeind des Papiergeld-Systems und zu solch wichtigen Ereignissen möchte man diesem Feind noch einige taktische Niederlagen beibringen. In Wirklichkeit ist dies zwar reine Kosmetik – aber da die Investment-Gemeinde wie ein Kaninchen auf die FED-Schlange starrt, kommt diesem Termin eine große marktpsychologische Bedeutung zu.
Die Schwankungen beim Goldpreis heute deuten darauf hin, dass ein Kampf von beiden Seiten mit schweren Geschütz ausgetragen wird. Obwohl die Tagesschwankungs-Breite bei Gold noch nicht einmal zehn Dollar die Feinunze erreicht hat.
Nach der am Freitag Nachmittag mit mäßigem Erfolg durchgeführten Goldpreis-Drückung ging es heute früh im asiatischen Handel sofort wieder aufwärts für das gelbe Metall. Zum Ende des asiatischen Handels wurden Notierungen von bis zu $1.280 gesehen.
Diese Marke verfestigte sich dann im Londoner Vormittags-Handel und Gold stieg auf bis zu $1.283 an. Dieser Höchststand war allerdings mit dem Tages-Tiefstand beim US-Dollarindex (81,1 Punkte) verknüpft. Danach ging es mit dem Dollar wieder etwas aufwärts und mit dem Gold leicht abwärts. Der A.M. Fix wurde mit $1.280,25 (EUR 977,59) mit leichten Abschlägen gegenüber dem A.M. Fix des letzten Freitags festgestellt.
Der frühe Nachmittags-Handel blieb nach außen hin ruhig. Als gegen 15:00 Uhr MEZ der US-Dollarindex auf 81,5 Punkte anstieg, fiel Gold wieder leicht unter die Marke von $1.280. Der P.M. Fix kam mit $1.279,25 (EUR 979,37) leicht unterhalb der $1.280er-Marke zustande – aber trotzdem fünf Dollar höher als noch am Freitag.
In den folgenden Handelsstunden versuchte Gold mit Kursen um die $1.284 erneut einen Ausbruch nach oben, wurde dann aber wieder gedrückt und beendete den Handel an der COMEX mit $1.279,70 knapp unterhalb der Marke von $1.280.
Die Weißen Edelmetalle reagierten heute höchst unterschiedlich: Während Silber auf seinem Niveau von $20,80 stagnierte, konnte Platin heute kräftig um $14 zulegen. Palladium fiel um vier Dollar auf $537 zurück.
Der heutige US-Dollarindex nahm um 0,1 Punkte auf 81,3 ab und auch die Real-Renditen der 10-jährigen Treasury Notes gaben 0,1 Prozent-Punkte auf 2,7 Prozent nach. Der von mir ermittelte Quotient auf beiden Werten stieg um eine Punkt auf 30,1 an – das ist genau der eine Punkt, den dieser Quotient am letzten Freitag verloren hatte.
US-Öl stabilisierte sich auf $75. An den Devisen-Märkten kam es zu keinen nennenswerten Verschiebungen.
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"Heute geht es uns schlechter als gestern, aber besser als morgen!"
"In Zeiten der universellen Täuschung wird das Aussprechen der Wahrheit zur revolutionären Tat!" (George Orwell)