als direkt betroffener, des Stromausfalls mal ein kleier Bericht.
Tag 1
Meine Tochter war zuerst zu Hause und hat sich Eierkuchen gemacht. Beim Braten ist "ihr" dann die Sicherung rausgeflogen.Sie dachte, das sie am Stromausfall im Haushalt verantwortlich war..... :-). Nein meine kleine, du hast den Stromausfall in Köpenick nicht durch deine Eierkuchen verursacht......
Als ich Zuhause war(15:00), ging ich an den Schrank, holte den letztes Jahr erworbenen Spirituskocher raus, stellte ihn auf den Herd, schälte meine Kartoffeln und stellte den Topf Rouladen auf den Kartoffeltopf und nach 20 min war alles warm und ich konnte lecker essen.
Meine Frau hat alle verfügbaren Batteriebetriebenen LED Ketten verteilt, sodass in der Wohnung fast überall etwas Licht war.In der Küche und der Stube hängen sowies LED Ketten, sodass man mit einem Knips immer etwas Licht hat.Taschenlampen habe ich genügend und 2 Batterie Campinglampen die sehr helles Licht abgeben.
Ich holte dann noch meine alte Autobatterie aus meinem Zimmer schloss den Inverter an und die LED Standlampe in der Stube.Licht gab es somit reichlich.
Leider war die Batterie längere Zeit nicht geladen, sodass der Inverter nach 2h abschaltete und auch die Handys nicht mehr geladen wurden.Jetzt beobachte ich den Ladezyklus der Autobatterie....
Zum Abendessen, gab es Stulle mit Brot und heißen Tee bei Kerzenschein auf dem Tisch. Nichts ungewöhnliches........
Das Gespräch am Abendbrottisch dauerte länger als sonst, da wir wie in "alten" Zeiten zusammen in der Stube hockten.
Die Wurst wurde anschließend auf den Balkon verfrachtet.
Ich schnappte mir dann meine "Grubenlampe" legte mich in Bett um endlich an meinem Buch weiter zu lesen und schlief ein.
Das Wasser lief noch und auch das Heißwasser war noch sehr warm.
Ich muss noch erwähnen, das wir eine ausländische Austauschschülerin haben die in DT ihr Praktikum macht. Da sie noch keinen Schlüssel hat und auch ihr Whatsapp nur bei WLan funktioniert, konnte sie noch nicht mal klingeln. Somit sind wir alle 15 min runter zu Haustür um nachzusehen ob sie schon da ist.
Tag 2
Morgens machte ich mir schnell eine Tasse Instandkaffe, unter der Dusche gab es eine Katzenwäsche, da das Heißwasser mittlerweile eiskalt war und somit war ich fertig für die Arbeit ohne noch am PC zu sitzen.
Ich verließ die Wohnung und war froh, das der Kater nicht mit hinaus geschlüpft ist um dann festzustellen, das ich im dunklem Treppenhaus stand. Taschenlampe........rein und wieder raus.....
Es ist etwas gespenstisch wenn man mit den Auto durch die Stadt fährt und nirgens ein Lichtlein brennt.Fußgänger erkennt man nicht bevor sie auf der Frontscheibe liegen. Kein Schatten und keine Sicht im rechten Spiegel um abzubiegen.Beten und fahren..........
Meine Frau war einige Stunden im dunklen Kindergarten um alle Eltern abzuweisen.Meine Tochter hatte Schulfrei.
Auf Arbeit sah ich dann irgendwann einen Anruf von Zuhause auf meinem Handy.
Hey Schatz, ihr habt angerufen ......
Ja, wie funktioniert der Kocher....
Schatz, jetzt muss ich euch als Mann erklären, wie der Herd funktioniert ...?! Da läuft doch was falsch....
Ja, ich hab dich auch lieb....
Also das funktioniert so.......
Sie war dann noch einkaufen und berichtete von langen Schlangen an den Dönerbüden mit 30 min Wartezeit.
Nach Dienstschluss Richtung Heimat unterwegs..... dicker Stau....
In Köpenick ist doch diese Brücke, die sträflichst von unserer Obrigkeit vernachlässigt wurde (wie fast alle in Bundland) rechtzeitig zu renovieren oder zu ersetzen. Eine Fahrbahnseite ein Jahr komplett gesperrt, dann alles auf 10km/h gedrosselt und nun komplett für Autos gesperrt, weil ein langer Riss endeckt wurde.
Jetzt muss natürlich alles schnell schnell gehen mit den Arbeiten wo die Kabel liegen........
Man konnte den täglichen Zerfall bis zu Sperrung der Brücke fast warnehmen, da sich nun alles im täglichen Dauerstau über eine Seite quälte.Ich hatte mich ehrlich gesagt gewundert, dass sie nicht schon früher gesperrt wurde.
Also, Ampelausfall in Köpenick und Brückensperrung...... und ich im Stau nach Hause.
Ich winkte einen im Gegenverkehr mal kurz anzuhalten und fragte bis wohin der Stau geht.Zu meinem Leid weiter als gedacht. Kurzerhand meine Route geändert und das Auto auf der falschen Seite der Brücke geparkt und bin über die Brücke nach Hause gelaufen.
Meine Frau hatte zum "Mittag" schon Chinesisch Essen gekauft, was ich erstmal verschlang.
Ich wollte sie schon tadeln, warum sie nicht in den Tiefkühler geschaut hat was dringend weg muss, was ich mir dann allerdings verkniffen habe.
Da unser Geschirr zu neige ging, wurde der Kocher angeschmissen, Wasser warm gemacht und das leicht verschmutze Geschirr abgewaschen.Wärend dessen beschloß meine Tochter und ich, das jetzt jeder SEINE Tasse und SEINEN Teller bekommt um Abwasch zu sparen.
Meine Frau sagte dann noch, das wir eine Einladung zu einem Lagerfeuer um die Ecke hätten.Ok dachte ich mir, auch nicht schlecht noch etwas gemütlich am Lagerfeuer sitzen.
Die Leute hatten einige Teile aus ihrem Tiefkühler auf dem Grill zubereitet und noch einen Topf auf dem Gaskocher, deren Inhalt mir verborgen blieb.
5 Kinder quengelten sprangen, hüpften und spielten um das Feuer herum, sodass ich beschloss mich auf den Weg zu machen das Auto vom anderen Flußufer zu holen.
Die Verkehrslage hatte sich noch nicht völlig entspannt da immer noch viele Leute versuchten nach Köpenick reinzufahren.Einsatzfahrzeuge am laufendem Band wobei ich mich fragte, wo die alle hin wollen.
Es ist schon komisch, wenn man von einem beleuchteten Bezirk in einen dunklen Sack fährt, wo plötzlich keine Laterne oder Ampel funktioniert. Alles steht an dunklen Kreuzungen, Linksabbieger die von Rechts wollen auch rüber ........gespenstisch.
Abends saßen wir wieder alle in der Stube bei Tee und haben uns unterhalten.
Kurz vor 22:00 Uhr war dann wieder der Strom da.
Und was haben wir zuerst gemacht ? Das Licht wieder aus, viel zu hell und zu ungemütlich
Resümee des ganzen
- ein Glück dass das Wasser weiterhin lief
- wir wollen weiterhin "Stromlose" Abende verbringen, da diese einfach gemütlicher sind und familär schöner sind, als wenn sich jeder von der Technik ablenken lässt
- schön das der Spirituskocher da war und ich nicht gleich die Gasflaschen anschließen musste
- lustig zu sehen, wie die Leute bei Tag 1 bei Lidl vor verschlossenen Türen standen
- die Wohnzimmertemperatur ist durch uns und die Kerzen immer wieder über 20 Grad geklettert
- hätte die "Krise" länger gedauert, hätte man wohl mehr Kontakte in der Nachbarschaft geknüpft
-Plünderungen noch keine, da Security auf Discounterparkplatz stand
- alles gesittet
Es war ja auch noch keine Krise
Die Fernsehmoderatorin sagte dann noch was von Vorsorge und Essen und Batterien im Haushalt haben ....tztztz , das machen doch nur verrückte Prepper und Weltuntergangs- Verschwörungstheoretiker.
mfg CPU