den ich in einem anderen Forum gepostet habe:
Medien - die Priester der Moderne
#1942933
08.03.14 13:17
Es ist das alte Spiel der Menschheit im modernisierten Gewand. Wir leben in absolutistischen Glaubenssystemen, die als Machtistrument genutzt werden. Früher die Religion, heute das Wirtschaftssystem. Aber die Schäfchen müssen ständig über die "richtigen" Sichtweisen und Auslegungen unterrichtet werden. Früher die Prieser, heute die Medien. Der manische Glaube an die Richtigkeit des verkündeten gibt Sicherheit und der Mensch wird nicht gerne in seiner Sicherheit gestört. Ich selbst bin in meiner eigenen Familie (Bildungsbürgertum) aufs schärfste angegriffen worden, als ich damals bei der Meldung "Seit heute suchen US-Truppen im Irank die Massenvernichtungswaffen", lachen mußte und sagte, das die nie was finden werden. Das war Kätzerei..
Ich glaube, das "Problem" liegt nicht in der Politik, dem Wirtschaftssystem oder sonst etwas außerpersönlichem, es liegt in unserer Natur als Menschen, quasi in der Ursuppe. Wir sind Rudertiere und Rudel haben ihre eigenen Gesetze. Den eigenen Status zu kennen und einen Apha über sich zu wissen der die Ansagen macht, beruhigt die meisten. Oder man ist sogar selber, wenigstens ab und zu, ein Alpha. Denn eigentlich wollen wir doch nur die paar Jahrzehnte die wir hier sind so gut wie möglich über die Runden bringen. Dafür ist mein persönliches Umfeld ausschlaggebend und nicht die "Wahrheit". Aufs wesendliche reduziert bedeutet das, wenn ich Erfolg haben möchte muß ich die richtigen Leute lausen. Man muß in der Show richtig mitspielen und nicht sie durchschauen, das ist meist sogar hinderlich und aus diesem Grund so gemieden.
Man kann ja immer viel aus der Geschichte lernen, interessant finde ich z.B. den Tod des Sokrates. Ich erzähls kurz:
Sokrates vertrieb sich die Zeit damit, die jungen Bürger Athens (?) in Gespräche zu verwickeln, bei denen sie lernten, sicher geglaubte Grundannahmen in Frage zu stellen, vielleicht sogar zu neuen Erkenntnissen zu kommen. Also wurde er eines Tages wegen verhetzung der Jugend zu Tode verurteilt. Sehr viel später kam Macchiavelli und er blieb. Weils funktioniert.
Meine Prognose :) : Nur wenn sich die Individuen, aus denen sich die Menschheit zusammensetzt, in ständiger internsiver Selbsterforschung und Hinterfragung üben, in ihrem ganz persönlichen Leben und Sein, über mehrere Generationen, gäbe es eine Changse auf eine bessere Welt. Da setz ich aber nicht drauf.
Aber dafür ist schönes Wetter, ist doch auch immer was wert!