1. Hab heute mal wieder in so einigen Tageszeitungen bei mir auf Arbeit geblättert: In allen 4 fand ich lediglich Annoncen von Goldankäufern.
2. In meiner Abteilung (ca. 40 Personen) bin ich der einzige, der über Anlagegold verfügt. In meinem Verwandten-, Freundes- und Bekanntenkreis (keine Ahnung wieviele Leute, aber mehr als 40) teile ich mir dieses "Faible" lediglich mit einer weiteren Person.
=> also persönlich habe ich noch keine Goldblase erkannt, aber da du dich ja sicherlich von keiner Statistik belügen lässt und deine Vermutung auf real erhobenen Daten beruht, sprich du wenigstens 10000 Leute in Deutschland persönlich befragt hast, glaube ich dir doch einfach mal
Ironie aus, jetzt wirds ernst. Dass unser heutiges Geld kein Fiat-Geld sein soll, meinst du doch nicht wirklich so oder? Oder arbeitest du als "Finanzdienstleister", dann könnte ich deine Einschätzung ja wenigstens nachvollziehen? Zur Erklärung unseres Geldsystems bringe ich an dieser Stelle immer jedem, der es genauer wissen möchte, folgenden Auszug aus Rico Albrechts Aufsatz "Der Steuerboykott", da ich es besser nicht ausdrücken könnte (Hr. Albrecht arbeitet an der Seite von Andreas Popp bei der Wissensmanufaktur, ist selber allerdings kein Goldbug):
Das Geldsystem ist ein Taschenspielertrick.
Geld ist als Tauschmittel prinzipiell eine sehr nützliche Erfindung. Die Frage ist nur, durch wen und wie es entsteht und wie es in Umlauf kommt. Geld war nicht etwa immer schon irgendwie einfach so da. Und es wurde auch nicht vom Staat hergestellt, denn sonst wären ja nicht alle Staaten verschuldet. Bei der Zentralbank kommen wir der Sache schon etwas näher, aber selbst die ist nur für einen winzigen Bruchteil der Geldmenge verantwortlich.
Fast die gesamte Geldmenge entsteht in privaten Banken bei der Vergabe von Krediten. Im Gegensatz zur „öffentlichen Meinung“ verleihen Banken nicht das Geld, das dort von anderen Kunden deponiert wurde. Nein, dieses dient nur als Reserve, während die Banken ein Vielfaches davon als Kredite vergeben. Kredite sind zwar kein Geld im engeren Sinne, dennoch wirken sie wie „echtes“ Geld, mit dem man ganz normal bezahlen kann.
Die Bundesbank selbst beschreibt diesen Prozeß der Geldvermehrung wie folgt: „Wenn eine Geschäftsbank einem Kunden einen Kredit gewährt, dann bucht sie in ihrer Bilanz auf der Aktivseite eine Kreditforderung gegenüber dem Kunden ein – beispielsweise 100.000 Euro. Gleichzeitig schreibt die Bank dem Kunden auf dessen Girokonto, das auf der Passivseite der Bankbilanz geführt wird, 100.000 Euro gut. Diese Gutschrift erhöht die Einlagen des Kunden auf seinem Girokonto – es entsteht Giralgeld, das die Geldmenge erhöht.“
Alles was eine Geschäftsbank benötigt, um Kredite in Höhe von 100.000 Euro zu vergeben, ist eine Reserve in Höhe von 2.000 Euro. Dieser Multiplikator-Effekt entsteht durch den Mindestreservesatz von 2%. Banken haben also das Privileg, selbst hergestelltes „Geld“ zu verleihen, dafür Zinsen zu verlangen und beim Ausbleiben der Rückzahlung reale Werte durch den jeweils zuständigen Staatsapparat pfänden zu lassen.
Dieses Privileg der Banken ist so entscheidend für das Verständnis unseres Finanz-, Wirtschafts-, und Gesellschaftssystems, daß es anhand eines Beispiels noch einmal verdeutlicht werden soll:
[Beispiel] Eine Bank gibt 100.000 Euro Kredit zu 5 % Zinsen für ein teilweise finanziertes Haus. Um dieses Beispiel anschaulich zu halten, rechnen wir mit einer kompletten Rückzahlung nach einem Jahr und gehen davon aus, daß die Bank über mindestens 2.000 Euro Reserve verfügt:
Bei der Kreditvergabe bucht die Bank aus dem Nichts neue 100.000 Euro als Guthaben auf das Konto des Schuldners. Im Gegenzug bekommt sie das Recht, das Haus des Schuldners pfänden zu lassen, falls dieser den Kredit plus Zinsen nicht zurückzahlen kann.
Kann der Häuslebauer die 100.000 Euro zurückzahlen, dann verschwindet das so erzeugte Kreditgeld wieder, und die Geldmenge schrumpft entsprechend. Das Problem liegt jedoch darin, daß er weitere 5.000 Euro für die Zinsen ergattern muß. Doch dazu benötigte er einen Teil der Geldmenge, die durch andere Schuldner auf dieselbe Weise in Umlauf gebracht wurde. Wollen alle ihre Schulden zurückzahlen, gibt es garantiert immer jemanden, dem am Ende das Geld für die Zinsen fehlt. [Beispiel Ende]
Die Befürworter dieser Methode der Geldschöpfung weisen zwar zu Recht darauf hin, daß das von den Banken in Umlauf gebrachte Geld nach der Rückzahlung der Schulden wieder aus dem Verkehr gezogen wird. Aber inklusive Zinsen muß stets mehr zurückgezahlt werden, als ursprünglich verliehen wurde. Will einer seine Schulden inklusive Zinsen komplett zurückzahlen, muß es Andere geben, die dann umso mehr Schulden haben. Diese Rolle kann zum Beispiel der Staat spielen.
Zwar wird auch hier wiederum entgegnet, daß die bezahlten Zinsen in Form von Gehältern und Boni für Bankangestellte sowie durch Dividenden für Aktionäre wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückfließen würden. Doch dies trifft nur teilweise zu. Tatsächlich fließt der Großteil des Zinsstroms dorthin, wo das meiste Kapital konzentriert ist. Wer Jahr für Jahr wachsende Milliardenzuflüsse hat, der gibt sie in der Regel nicht komplett für seinen Lebensunterhalt aus. Vielmehr kommen diese Geldmengen dann nur durch Verleih gegen Zinsen wieder in den Wirtschaftskreislauf zurück, was dann die Kapitalsammelbecken auf der einen und die Verschuldung auf der anderen Seite nur noch schneller anwachsen läßt.
Nun ist auch klar, wieso anscheinend die ganze Welt in Schulden versinkt: Die gesamte Geldmenge entstand mit einer Rückzahlungspflicht aber sammelt sich wegen des Zinssystems bei den Inhabern der großen Kapitalkonzentrationen an. Wollten alle Staaten, Unternehmen und Privatpersonen ihre Schulden zurückzahlen, müßten sie zuerst an dieses angesammelte Geld herankommen. Doch selbst wenn ihnen das gelänge, blieben am Ende noch die Zinsschulden.
Eine Rückzahlung aller Kredite und somit der gesamten Geldmenge kann und darf es in diesem System nicht geben, denn danach gäbe es kein Geld mehr. Jedes Bankkonto, jeder Geldbeutel und alle Kassen wären dann leer. Die Wirtschaft käme zum Erliegen.
Stattdessen wachsen Guthaben, Schulden und Zinslasten immer schneller und immer weiter an. Daß dieser Effekt nicht nur Theorie, sondern Tatsache ist, kann man leicht an der exponentiell wachsenden Entwicklung der Staatsverschuldung sämtlicher Staaten erkennen.
In diesem Teufelskreis der Kreditausweitung muß die Wirtschaft ständig mindestens so schnell wachsen wie der Geld- und Schuldenberg, denn die zusätzlichen Schulden müssen durch zusätzliche Sicherheiten gedeckt werden. Die Folge dieses Schneeballsystems ist ein sich ständig beschleunigender Wachstumswahn. Um diesem Mechanismus zu dienen, müssen immer mehr Häuser, Maschinen, Autos, Schiffe u.s.w. auf Kredit produziert werden. Sobald die Wirtschaft aufhört zu wachsen, gibt es überall Pleitewellen, obwohl nirgendwo materieller Notstand herrscht. Im Gesamtsystem fehlt dann einfach nur das Geld für die Zinsen.
Insolvenzen sind in diesem Finanzsystem zwangsläufig – irgendwen trifft es garantiert. Deshalb benötigen die Banken auch immer „Sicherheiten“, denn „mit Sicherheit“ wird stets ein Teil davon gepfändet. Auf diese Weise häufen die Banken immer mehr reale Werte an, obwohl sie nie etwas Reales verliehen hatten. „Die Bank gewinnt immer.“ Dieser alte Taschenspielertrick basiert auf einfachster Mathematik und funktioniert nicht nur im Casino, sondern ist die Basis unseres gesamten Finanzsystems.
Schleichende Enteignung durch Zinsen für Geld aus dem Nichts
Die Rückzahlung der sogenannten „Staatsverschuldung“, die ja in Wirklichkeit eine Systemverschuldung ist, war niemals beabsichtigt und ist im Finanzsystem auch gar nicht vorgesehen.
Die Verschuldung von Staat, Unternehmen und Privathaushalten war erforderlich, um das von den Banken leistungslos erzeugte Kreditgeld in Umlauf zu bringen. Wollte der Staat seinen Anteil am Schuldenberg reduzieren, müßte er entweder das Geld, das er in Umlauf gebracht hat, zuzüglich Zinsen wieder einkassieren, oder andere müßten sich im selben Ausmaß verschulden.
Theoretisch können sich zwar einzelne Systemteilnehmer entschulden, aber nur auf Kosten anderer, die dann entsprechend mehr Schulden tragen müssten. Alle zusammen können sich niemals entschulden – egal wie sehr sie sich anstrengen – und sie sollen das aus Sicht der Systembetreiber auch gar nicht. Der Zweck dieser Schulden sind die Zinsen, für die die Steuer- und Zinszahler immer mehr arbeiten müssen und sich ausplündern lassen. Steuern und Zinsen sind der Motor für die Umverteilung von Fleißig nach Reich.
Politiker und Ökonomen behaupten zwar immer wieder, das Wachstum der Staatsschulden sei kein Problem, da ja auch die Wirtschaft wachse. Doch abgesehen davon, daß die Wirtschaft nicht ständig wachsen kann, machen sie mit dieser Argumentation einen großen Bogen um den Kern der Thematik. Sie liefern keine Antwort auf die entscheidende Frage, wieso man überhaupt Zinsen dafür bezahlen soll, daß sich in einer Volkswirtschaft Geld im Umlauf befindet.
Die Zinsfrage hat zwar auch etwas mit Ökonomie zu tun, sie ist aber im Wesentlichen eine Frage der Macht. Zinsen können nur dann verlangt werden, wenn jemand mächtig genug dafür ist. Sie bewirken systematisch eine immer schnellere Konzentration der Macht bei denen, die durch das Zinssystem immer mehr Leistungen von den arbeitenden Menschen abschöpfen. Und aus der Tatsache, daß selbst Staaten Zinsen bezahlen müssen, folgt, daß es Kräfte gibt, die mächtiger sind als Staaten.
Die Struktur dieses Systems führt über Jahrzehnte hinweg mit mathematischer Zwangsläufigkeit zu einer schleichenden Enteignung der Völker durch die internationale Hochfinanz. Verliehen wurde stets nur selbst erzeugtes Geld, zurückgezahlt wird mit Grundstücken, Wasserwerken, Elektrizitätswerken, Telefonleitungen, Gesundheitswesen, Post, Bahn, Straßen, Gebäuden und so weiter. Die gesamte Infrastruktur sowie die Arbeitskraft von uns und unseren Nachkommen gehen zwangsläufig und ohne eine echte Gegenleistung in den Besitz der Geldmacht über. Ökonomen bezeichnen diese Enteignung gerne auch als „Privatisierung“ (Latein: privare = berauben).
In der gesamten Geschichte der BRD will noch kein einziger „Volksvertreter“ diesen Zusammenhang erkannt haben. Und erst recht keiner von ihnen hat jemals etwas dagegen unternommen, obwohl genau das ihre oberste Pflicht wäre. Gemäß Amtseid müßten sie doch eigentlich ihre Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren und Schaden von ihm wenden.