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Entwickelt sich aus der WMMRC in ferner Zukunft womöglich eine neue Washington Mutual Bank 2.0? ;)
Ich werde dann einer von die ersten kunden bei neu WaMu Bank ;)
Hi,
super die beiden eingestellten Beiträge von Affliction. Es wäre toll, wenn weiterhin während des Wochenendes dieses Niveau gehalten werden könnte.
MfG
Konkursanwälte arbeiten ja oft mit der Heranziehung von sogenannten Referenz-Fällen. So war z.B. der Coram- wie auch der Spansion Konkursfall eine beliebte Referenz unserer EC-Anwälte.
Nun taucht in der neusten Ashby & Geddes Rechnung (April 2k11) ein neuer, Konkursfall auf: “FiberMark“. Nicht nur einmal, nein mehrmals im Zusammenhang der Brechung von Treuefplichten!
Ich habe mich nun mal in diesen Fall eingelesen. Schon der plakative Titel von Forbes:
„The FiberMark bankruptcy is the ugliest Chapter 11 case of the year“ lässt einen schnell hellhörig werden.
Kurz zu den Eckdaten dieses Falles:
Am 4. März 2004 meldete FiberMark Inc., ein Material Produzent, Insolvenzschutz nach Chapter-11 an. Der Fall wurde dem Konkursgericht in Vermont übergeben unter der Leitung von Judge Colleen Brown.
Ein vermeintlich einfacher Konkursfall wendete sich im Laufe des Verfahren dann zu einem regelrechten Insolvenz-Krieg, mit Hauptfokus: die Kontrolle über das reorganisierte Unternehmen.
Die Hauptakteure waren 3 Bondholder:
AIG Global Investment (AIG)
Post Advisory Group (POST)
Silver Point Capital
Alle 3 bekannt als primäre Händler von Unternehmungen, welche sich in finanziellen Nöten befinden („distressed“). Stolze 85% der Schulden von FiberMark befanden sich in den Händen dieser 3 Bondholder. Es entfachte dann ein großes Wettrennen, wer die Kontrolle über die reorganisierte Firma übernehmen wird. Silver Point kontrollierte zu dieser Zeit am meisten des Debts.
Plötzlich erhoben dann AIG und POST Anschuldigungen bezüglich Insidertrading gegen den 4 Milliarden Hedgefonds Silver Point Capital. Letzterer soll mithilfe – so die Anschuldigungen - von vertraulichen Informationen die ihm während der Beiwohnung des Creditors Comittees zur Verfügung standen, Insider-Trading begangen haben.
Um Klarheit über diese Vorwürfe zu schaffen und den Streit schlichten zu können, ordnete Richterin Brown die Einsetzung eines unabhängigen Prüfers, eines Examiners an. Die Untersuchung leitete der überaus bekannte und geldgierige Konkursanwalt Harvey Miller. Derselbe Harvey Miller der nun bei Weil Gotshal & Manges arbeitet und sich seit Jahren vom Lehman-Estate bereichert! Der Hauptfokus der Untersuchung wurde auf 2 Kernpunkte gelegt:
der Handel von Claims
Untersuchung der Treuepflichten der 3 Bondholder (Fiduciary Duties)
Wochen später wurde dann der 344-seitige Examiner Report zuerst under seal eingereicht. Es kam zur überraschenden Wendung im ganzen Fall: Der Examiner, Harvey Miller beschuldigte genau die 2 anderen Bondholder, AIG und POST und deren Anwälte (Akin Gump, sollten uns ja auch bestens bekannt sein) ihre Treuepflichten aufs übelste verletzt zu haben.
Mithilfe eines Partners von Akin Gump (Fed Hodara) soll eine gezielte, geschmierte und hinterhältige Kampagane gegen Silver Point inszeniert worden sein, um so die Kontrolle über FiberMark-Reorg zu erhalten. Silver Point wurde entlastet: sowohl der Insidertrading Vorwürfe wie auch der Verletzung ihrer Treuepflicht.
Weiter steht im Report von Harvey, dass hoch angesehene Fachleute ihre Treuepflichten auf eine schockierende Art und Weise verletzt haben und ethische Prinzipen mit den Füssen getreten haben.
Also Folge dessen gab der Examiner in seinem Bericht gleich auch Empfehlungen für einen überarbeitenden Plan ab, welche folgende Konsequenzen mit sich ziehen:
die Aberkennung der Stimmrechte für AIG Global und POST Advisory Group
die Übertragung der Kosten welche der Examiner Report verursachte hatte auf die 3 Bondholder
die Verteilung von zusätzlichen $8.4 Millionen Cash an die allgemeinen, ungesicherten Gläubiger
die Auflösung des Creditors Committees in Folge von Funktionsuntauglich- und Unfähigkeit den gesetzlichen Pflichten der allgemeinen, ungesicherten Gläubiger nachzukommen
die Aberkennung eines wesentlichen Teiles der Kosten, welche durch Akin Gump als Anwälte des Creditor Committees entstanden
Die im Examiner-Report festgehaltenen Ergebnisse und Vorwürfe wurden hingegen stets abgestritten von AIG, POST und Akin Gump. Bevor die angeführten Konsequenzen überhaupt erst vollzogen hätten worden können, einigte sich AIG und POST mit Silver Point aussergerichtlich:
AIG und POST verkauften ihre gesamten Anteile der Claims an Silver Point zu einem Discount-Preis.
Am 5. Dezember 2005 wurde dann der überarbeitende Plan von Richterin Brown genehmigt.
Was genau könnte nun dieser Fall von FiberMark mit unserem Insolvenzverfahren zu tun haben? Ich weiss nur, dass die Anwälte von Ashby&Geddes, insbeondere Stacy Newman sich knapp 10 Stunden mit dem Examiner-Report (mit Fokus auf der Verletzung der Treuepflicht) von Harvey Miller befasst haben.
Hat das EC im Rahmen der 2004-Discovery der Noteholders ähnliche Anzeichen gefunden, die für eine Brechung der Treuepflicht sprechen würden? Die Rechnung von A&G weist übrigens ziemlich viele Abrechnungspunkte im Zusammenhang einer Brechung der Treuefplicht auf!! (Nicht nur bezogen auf den FiberMark-Fall!)
Wir wissen ja, dass die 4 Hedgefonds massgeblich an der Aushandlung des Global Settlement Agreements beiteiligt waren. Ist das EC nun während ihren Untersuchungen möglicherweise auf ähnliche Beweise gestoßen, dass auch in unserem Insolvenzverfahren eine vorsätzliche Missachtung und Verletzung der Treupflicht(en) vorliegt?
Falls ja, räum(t)en die Noteholder uns nachträglich auch (schon) das Recht auf den Erwerb ihrer Claims zu einem Spezial-Preis ein?
Das ganze wirft einmal wieder, wie wir uns es gewohnt sind,…mehr Fragen als Antworten auf. Wieder einmal ist wildes Spekulieren angesagt. Vielleicht überbewerte ich das Ganze auch.
Ich finde es aber schon recht bemerkenswert, dass sich unsere EC-Anwälte mit diesem hoch skandalösen FiberMark-Fall auseinandersetzen. Glaubt man den Aussagen von Rosen, herrscht in unserem Chapter11-Fall doch eine schöne und heile Welt….
Lg,
Affliction
Anbei noch die Abrechnungen von A&G zum FiberMark-Fall:
04/08/11 CJB 0.20 Stunden
“Review Fibermark bankruptcy case docket for Examiners Report”
04/08/11 CJB 0.10 Stunden
„office conference with Stacy L. Newman regarding Fibermark’s Examiner report filed under seal
04/11/11 Stacy Newman: 6.5 Stunden
“review examiner report in Fibermark and follow-up research regarding breach of fiduciary duty”
Presse-Artikel zu FiberMarks Bankruptcy Case:
http://www.forbes.com/forbes/2005/1031/060.html
http://blogs.wsj.com/law/2006/02/07/...port-bankruptcys-davinci-code/
http://www.totalsecuritization.com/pdf/CIN082905.pdf
Examiner-Report: http://online.wsj.com/public/resources/documents/...Miller_report.pdf
Um nochmals auf die Person, Harvey Miller zu kommen. Nach der "FiberMark" Geschichte, wechselte der gute Mann dann anscheinend zu Weil Gotshal & Manges. In Zwischenzeit gelangte er zu einer nicht unbedeutenden Größe in amerikanischen Konkursfällen. So hat er mittlerweile schon den fragwürdigen Übernamen "Bankruptcy King" erhalten.
Habt ihr Euch auch schon mal gefragt, wie sich die $-Löhne der hier involvierten Anwälte zusammensetzen?
Harvey Miller nahm dazu in einem Interview mit dem Wallstreet-Journal wie folgt Stellung:
"The underlying principle is if you can get it, get it," he said.
Das zugrunde liegende Prinzip heißt, wenn du es bekommst, dann nimm es!
Offenbar gibt es in den USA überhaupt keine Regelung(en) für die Entgelte von Konkursanwälten. Die Insolvenzmasse kommt regelrecht einem Selbstbedienungsladen gleich. Die leidtragenden sind natürlich die Aktionäre.
Ich denke obige Aussage wiederspiegelt bestens die firmeninterne Devise bei Weil Gotshal & Manges. Diese Anwälte arbeiten nicht nur gegen uns Aktionäre, nein, sie kassieren auch noch monatlich mit Abstand die größten Gelder von unserer Insolvenzmasse; allen voran der "aktionärsfreundliche" Brian Rosen!
Der ganze Artikel
On Billing Over $1,000 an Hour: ‘If You Can Get it, Get It’ vom Wallstreet Journal findet ihr hier:
http://blogs.wsj.com/law/2011/02/23/on-billing-over-1000-an-hour-if-you-can-get-it-get-it/
Lg,
Affliction
An der Abrechnung der EC Anwälte ist mir auch noch ein weiterer Punkt aufgefallen.
www.kccllc.net/documents/0812229/0812229110527000000000004.pdf
4/28/11 SLN 11
Reviw of applicable rules for filing and service requirements for expert valuation reports (1.8)review of IRS rulings; Pland and DS regarding whether Reorganized WMI will be a bank holding company for tax purposes that can take over other banks (2.1); review of BDO's revised expert report (.2)...
Dieser Abschnitt enthält mehrere Informationen. Zum Einen hat BDO den EC Anwälten schon Ende April bereits einen fertigen Bericht vorgelegt. Zum Anderen haben die EC Anwälte eine andere Strategie zur Nutzung der Steuervorteile, in dem die reorganisierte Gesellschaft andere Banken übernimmt, soweit dies möglich ist. Komisch ist, dass gem. PoR WMMRC eine Rückversicherungsgesellschaft werden soll und keine Bank Holding. Dies hat Rosen bei der Anhörung auch noch mal erwähnt.
Auch interessant sind die folgenden Punkte.
4/28/11 SLN 15
Draft standing motion authorizing the Equity Committee to pursue claims against the SNH (2.3)
und
4/29/11 SLN 15
Draft standing motion authorizing the Equity Committee to pursue claims against the SNH (1.3)
Im Prinzip geht es dabei darum, dass das EC einen Antragsentwurf zu Forderungen gegen die SNH ausgearbeitet hat. Dies haben die EC Anwälte jedoch bereites bearbeitet, während die Depositions/Anhörungen laufend vertagt wurden.
Einfach mal mitmachen! Hat auch uns Pushern geholfen!
Founding Partner
Texas Pacific Group
David Bonderman
http://files.shareholder.com/downloads/ONE/...eholder_information.pdf
Auf der zweiten Seite , der dritte.
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